Verklärende Rückbesinnung
Ein Leserbriefverfasser stößt sich an der These, dass der Islam im Gegensatz zum Christentum politisch punziert und gewaltbereit sei. Ich gebe ihm durchaus recht, dass dies leider teilweise auch für die Geschichte des Christentums zutrifft. Dennoch ist in seiner Ansicht ein fundamentaler Irrtum enthalten: Wenn das Christentum über Jahrhunderte dazu benutzt wurde, politische Ziele zu erreichen, stand dies immer im Gegensatz zu dem von Christus vorgelebten Beispiel. Äußerungen Jesu wie „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“und „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“zeigen dies deutlich auf. Unsere Kirche hat sich aber von diesem Gegensatz distanziert und für Verfolgungen in ihrem Namen entschuldigt.
Anders jedoch die Entwicklung des Islam. Das erste islamische Staatswesen in Medina gilt heute noch für gläubige Muslime als Ideal und wird auch im Koran als solches erwähnt (in Sure 3, Vers 110 als die beste aller Gemeinschaften gepriesen). Da man sich ein solches ohne einheitliche Religion nicht vorstellen konnte, wurden die dort ansässigen Die Leserbriefe erscheinen im Ressort Dialog,
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Funderstraße 1 a, 9020 Klagenfurt. drei jüdischen Stämme gewaltsam vertrieben, da sie nicht konvertieren wollten. Einer dieser Stämme wurde später weiter verfolgt, die Männer nach der Niederlage geköpft und Frauen und Kinder versklavt.
In Zeiten der verklärenden Rückbesinnung vieler Muslime auf diesen „Idealzustand“des 7. Jahrhunderts wird vielfach wieder Gewalt zur Durchsetzung von Zielen als legitim angesehen. Zahllose Gräueldaten, in jüngster Zeit und bis heute begangen, bezeugen dies. Ich glaube nicht, dass sich derzeit solche Verbrechen im Namen der christlichen Religion belegen lassen. Rolle hatte bei der Volksabstimmung Italien gespielt, dass man bei der heurigen Jahresfeier auch ein italienisches Kärntnerlied anstimmen muss? Man wird sich doch nicht der Zweisprachigkeit Kärntens schämen und sie so verwässern wollen? Flüchtlingen kapituliert. Seit Wochen strömen Flüchtlinge humanitär erstversorgt, doch durch Polizei und Bundesheer im Wesentlichen unkontrolliert und ungebremst, über Österreichs Grenzen. Gesetzliche Bestimmungen zur Grenzkontrolle scheint es nur mehr für regulär Reisende zu geben. Ich schäme mich für Österreich und dessen gewählte Regierung, für das Bild, das wir mit unserem feigen Nichtwollen und Nichtstun nach außen und innen abgeben.