Die Nummer 45 ist ZUR PERSON
Bei David Schuller kribbelt es bereits. Der Ex-KAC-Spieler gastiert heute mit Innsbruck bei den Rotjacken. Beim neuen Klub spielt er eine wesentlich wichtigere Rolle.
Salopp formuliert: Er ist ein bisschen anders. Im beinharten Geschäft des österreichischen Eishockey-Zirkus wohl einzigartig, noch dazu als Kärntner Lyrikpreisträger 2011. Zu David Schullers täglicher Lektüre gehören großformatige Zeitungen, in denen er im regen Trubel von Kaffeehäusern versinkt.
Allerdings musste sich der 35jährige Familienvater dafür heuer ein neues Refugium suchen. Die Rotjacken verzichteten nach insgesamt zwölf Saisonen auf seine Dienste. Aber der gebürtige Kapfenberger wollte seine Eishockey-Karriere noch nicht aufgeben und heuerte bei den Innsbruckern an. Für ihn, der das Herz gerne auf der Zunge trägt, keine einfache Situation: „Es ist für die ganze Familie eine große Veränderung. Auch für mich mit den vielen neuen Kollegen. Das soziale Umfeld hat sich komplett verändert.“Er will jedoch nicht missverstanden werden, schließlich fühle er sich als EishockeyProfi und in seiner neuen Umgebung sehr gut aufgehoben: „Bei mir läuft es hervorragend.“Kein Wunder, erzielte er doch bisher zwei Tore und zwei Assists.
Zuletzt beim KAC nur noch mit der Reservistenrolle betraut, kann sich Schuller bei den Tirolern nicht über mangelnde Einsätze beklagen: „Irgendwie von einem Extrem ins andere“, ortet er schmunzelnd. Von Trainer
David Schuller Geboren:
6. September 1980 in Kapfenberg Stürmer (Center, Flügel) begann im Nachwuchs des Kapfenberger SV, spielte insgesamt 13 Jahre lang für den KAC, unterbrochen nur von Vienna Capitals 2006/07. Für die Klagenfurter erzielte er in 619 Liga-Spielen 302 Scorerpunkte. Den wohl
Position: Karriere:
Christer Olsson wird der Stürmer in der Top-Formation neben Andreas Valdix und Patrick Mössmer aufgeboten. Dazu gilt Schuller im Powerplay und Unterzahl-Spiel als unverzichtbar. „Endlich darf ich auch in heiklen Situationen wieder auf dem Eis stehen“, schildert er. Umso wichtiger sind die Erholungsphasen. Mit Nachbar und ebenfalls ExRotjacke Tyler Spurgeon fährt Schuller regelmäßig in den Wellness-Tempel von Innsbruck-Präsident Christian Kaltschmid. „Dort gibt es eine Kältekammer. minus 115 Grad sollen der schnelleren Muskelregeneration dienen“, erklärt der Kapfenberger und fügt grinsend hinzu: „So etwas gibt es beim KAC nicht.“
Angespannte Lage
Allerdings kämpfen die Rotjacken auch nicht mit einer derartig dünnen Personaldecke wie die Tiroler. Etwa zweieinhalb Sturmlinien bleiben nach der Schulterverletzung Tyler Scofields übrig, Valdix’ Einsatz in Klagenfurt ist zudem fraglich. Dass die Innsbrucker dementsprechend taktisch eingeschränkt sind, steht außer Frage. „Wir können aggressives Eishockey nur spielen, wenn wir vollzählig sind. Dieses Mal müssen wir versuchen, die Partie so lange wie möglich offenzuhalten“, spricht Schuller das bevorstehende Duell gegen seinen ExArbeitgeber an. Kribbeln verspürt er bereits, wenn er nach 2006/07 (Vienna Capitals) das StadthallenEis wieder als NichtKAC-Crack betritt. „Es wird sicher eigenartig, wenn ich beim Aufwärmen die vielen vertrauten Gesichter sehe.“In den vergangenen Tagen herrschte bereits reger SMS-Verkehr. Zumindest von seinen Ex-Kollegen. Schuller vermeidet es eher, Nachrichten zu verschicken. Auch da ist er ein bisschen anders. Innsbruck-Stürmer David Schuller ist gegen Ex-Klub KAC besonders motiviert. In den letzten beiden Spielen konnte er jeweils einen Assist verbuchen