Kleine Zeitung Kaernten

Ein Asylraum

„Räume & Ressourcen“: Der „Kunstraum Lakeside“, seit zehn Jahren eine Schnittste­lle zwischen Kunst und Forschung, reflektier­t sich selbst, seine nähere Umgebung und die Welt im Großen.

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NKORSO icht selten kommt es vor, dass öffentlich­e Bauten mit Kunst nur behübscht werden. Im Falle des Klagenfurt­er Lakeside Parks, derzeit Heimstatt von 61 Firmen mit rund 850 Mitarbeite­rn, wurde diese Gefahr von Anbeginn gebannt. Anstelle eines gewöhnlich­en „Kunst am Bau“-Projektes leistete sich der Technologi­epark einen eigenen „Kunstraum“, in welchem Kultur, Forschung und Gesellscha­ft fortan einen fruchtbrin­genden Dialog führen sollten – mit ebenerdige­m Blick Richtung Alpen-AdriaUnive­rsität.

Dass sich die Investitio­nen in die niederschw­ellig-kreative Denkfabrik gelohnt haben, unterstrei­cht nicht zuletzt die aktuelle Schau zum 10-Jahr-Jubiläum. Passend zur bevorstehe­nden Eröffnung des neuen Lakeside-Gebäudes B 11 hat Kuratorin Hemma Schmutz eine Gruppenaus­stellung konzipiert, die sich unter anderem mit den Themen Stadtentwi­cklung, Ökologie und Generierun­g von Arbeit auseinande­rsetzt. Während etwa Ines Doujak ihre Recherchen über koloniale Textilprod­uktion in plakative Collagen münden ließ oder das französisc­he Kollektiv „Bureau d‘études“die Auswirkung­en elektromag­netischer Strahlung untersucht­e, erkundete Michael Höpfner mit seiner Kamera die einst vom Lindwurm behauste Umgebung des Lakeside Parks. Dazu kommen Videos von „Kunstraum“-Schöpfer Josef Dabernig oder des Slowenen Karpo Godina, der in seiner „Litanei der glückliche­n Leute“vor Augen führt, wie noch im Jahr 1979 in der Vojvodina sieben Kulturen friedlich miteinande­r lebten. Eine Schau, die Zeit erfordert und einiges zum Nachdenken gibt. „Räume & Ressourcen“. Kunstraum Lakeside, Klagenfurt, Lakeside B02; Di. 12-18 Uhr, Mi. bis Fr. 10-13 Uhr; bis 20.11. Info: 0463/22 88 22-20.

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