Kleine Zeitung Kaernten

Ein Architekt ZUR PERSON

Zu seinem 40. Bühnenjubi­läum bringt der Entertaine­r Mike Krüger seine Autobiogra­fie „Mein Gott, Walther“heraus. Ein Interview über Selfies, Arztbesuch­e und Essen mit Karl Dall.

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Mit „Mein Gott, Walther“gelang Mike Krüger in den 1970ern der große Coup. In den 1980ern stürmte er mit Thomas Gottschalk die Kinocharts. Im Fernsehen sorgte er als Moderator von „Vier gegen Willi“für Quote und Schlagzeil­en. Anlässlich seines 40. Bühnenjubi­läums blickt der Entertaine­r mit der Autobiogra­fie „Mein Gott, Walther“zurück.

Wann haben Sie „Mein Gott, Walther“denn zuletzt gesungen?

Das ist jetzt schon ein bisschen her, weil ich länger keine Konzerte mehr gegeben habe. Allerdings war „Walther“bei jedem meiner Konzerte dabei, meist als vorletzte Zugabe.

Gab es in all den Jahren nie Momente, wo Sie absolut keine Lust mehr auf dieses Lied hatten?

Nein, große Hits werden einem nie überdrüssi­g. Zum einen, weil man solche Songs meistens gar nicht selbst singen muss, da lehnt man sich mit seiner Gitarre lässig zurück und überlässt das Singen dem Saal. Zum anderen möchten die Leute diese Songs unbedingt hören.

Mit der TV-Show „Vier gegen Willi“haben Sie das träge Format der Samstagabe­nd-Unterhaltu­ng frech aufgemisch­t. Sind Sie darauf stolzer als auf „Walther“?

Nein, da bin ich doch stolzer auf den „Walther“, weil dieses Lied meine Karriere erst eingeleite­t hat. Ohne es wäre ich heute wahrschein­lich Architekt – ob das gut oder schlecht gewesen wäre, kann ich allerdings nicht sagen (lacht).

MIKE KRÜGER:

KRÜGER:

KRÜGER:

geboren am 14. Dezember 1951 in Ulm, ist ein deutscher Komiker, Schauspiel­er und Sänger.

u. a. „Mein Gott, Walther“(1975), „Der Nippel“(1980).

u. a. „7 Tage, 7 Köpfe“(1996 – 2005), „Punkt, Punkt, Punkt“.

„Die Supernasen“(1983), „Voll auf der Kippe“(1999).

Michael „Mike“Krüger,

Alben:

TV:

Filme:

www.mikekruege­r.de

Haben Sie als Architekt jemals etwas geplant und gebaut?

Nein, nach vier Semestern meines Architektu­rstudiums hat mich das Showgeschä­ft überholt. Ich habe mich damals ein Jahr vom Studium beurlauben lassen – und befinde mich quasi bis heute auf Semesterur­laub.

Was geben Sie auf Formularen als Berufsbeze­ichnung an?

Ich könnte „Komiker“schreiben, gebe aber eigentlich lieber „Entertaine­r“an, weil das alles umfasst, was ich beruflich mache: also von Fernsehen über Film und Schallplat­te bis zu Konzerten.

Der Tonfall Ihrer Biografie klingt mitunter wie ein Comedyprog­ramm. Sind Sie privat auch ständig witzig unterwegs?

Ich bin privat schon eher fröhlich als depressiv. Ich mache auch den einen oder anderen Scherz mit meiner Frau, die dafür oft nur ein müdes Lächeln übrig hat, weil sie mich seit 40 Jahren Witze machen hört. Am schlimmste­n ist es, wenn Karl Dall und ich gemeinsam mit unseren Frauen essen gehen. Während wir beide uns gegenseiti­g mit Witzen hochschauk­eln, müssen die Komiker-Gattinnen müde lächelnd ihre Suppe löffeln.

Nimmt man Sie überhaupt ernst, wenn Sie etwa zum Arzt gehen?

Doch, schon. Wenn man einigermaß­en prominent ist und gut versichert, hat man den Vorteil, zügig dranzukomm­en. Die Kehrseite ist, dass man morgens zu einer Vorsorgeun­tersuchung geht und nachmittag­s ruft die

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