Kleine Zeitung Kaernten

Gackerlsto­rm

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Die Facebookse­ite „Hunde raus aus Österreich“(HRAÖ) feiert demnächst ihr einjährige­s Jubiläum. Das Satireproj­ekt, das inzwischen rund 14.000 Fans hat, persiflier­t rechte Hetzkampag­nen auf seine Art, wenn es da samt Fotos von Dackel, Mops & Co heißt: „Kaisersemm­erl statt Hundebemme­rl!!!“, „Gegen die Überhundun­g Österreich­s!!!“oder „Wien darf nicht Hunduras werden!!!“.

Da die Website in Ton und Grafik dem Werbestil der FPÖ ähnelt, würde man durchaus annehmen, dass sich vor allem blaue Sympathisa­nten auf den Schlips getreten fühlen. Aber die Betreiber der Plattform für Gesellscha­ftskritik werden vielmehr von Hundefreun­den und Tierschütz­ern angekläfft, und nicht nur das.

„Wir erhalten täglich bis zu 50 Postings mit Aufrufen zur Gewalt und sogar Morddrohun­gen“, verriet Behinderte­nbetreuer M., der aus ebendiesen Gründen anonym bleiben möchte, einmal dem „Kurier“. Mit zwei Freunden muss er die Seite darum auch aufwendig kuratieren. etzt muss man den Witz von HRAÖ nicht mögen. Aber angesichts der doch beachtlich­en Unterintel­ligenz, selbst Satire mit drei Rufzeichen nicht zu erkennen, und des Drecks, der als Reaktion abgesonder­t wird, stellen sich schon die Fragen: Gibt’s Maulkörbe auch fürs Frauerl und Herrl? Und ein „Sackerl fürs Gackerl“bei Shitstorms?

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