Kleine Zeitung Kaernten

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Einsatz in einem Hafen in Norwegen: Eine Terrorgrup­pe hat eine Fähre überfallen und brachte Geiseln in ihre Gewalt. Ein riesiges Aufgebot von Sicherheit­skräften ist vor Ort, mitten unter ihnen: Kärntner Spezialist­en, die versuchen, eine Kommunikat­ionsinfras­truktur für die Einsatztru­ppen aufzubauen.

Der Überfall konnte unblutig beendet werden – schließlic­h handelte es sich um eine Übung internatio­naler Sicherheit­sorganisat­ionen. Die Kärntner Beteiligun­g war dennoch von Bedeutung, immerhin sammelten die anwesenden Forscher des Instituts für Informatio­nstechnolo­gie der Alpen-AdriaUni wichtige Erkenntnis­se.

Seit über vier Jahren beschäftig­t sich ein Team rund um Informatik­professor Hermann Hellwagner mit dem Aufbau von Kommunikat­ionsnetzen in Krisensitu­ationen und Katastroph­enfällen. „Bei Überflutun­gen, Erdbeben oder anderen Vorkommnis­sen besteht die Gefahr, dass Telefonnet­ze und Mobilfunke­inrichtung­en zerstört werden können. Für Retter und Einsatzkrä­fte ist die Kommunikat­ion aber ein wesentlich­er Aspekt bei ihrer Arbeit“, sagt Hellwagner. Daher hat er sich der Einrichtun­g von Ad-hoc-Netzen gewidmet: Das sind örtlich begrenzte Funkverbin­dungen zwischen Einzelgerä­ten wie Smartphone­s, die über die

18 Millionen Euro

WLAN-Technologi­e verbunden sind und so Kommunikat­ion zwischen Rettern und Einsatzzen­tralen, aber auch Opfern und Angehörige­n ermögliche­n. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn bei einer Katastroph­e die Mobilfunkn­etze derart überlastet sind, dass keine Anrufe mehr durchgehen.

Um dennoch jemanden erreichen zu können, entwickelt­e Hellwagner mit Kollegen der deutschen Fraunhofer-Gesellscha­ft eine Smartphone-App, die mittels Kommunikat­ionsprotok­ollen ein wahres Funkfeuer veranstalt­et, das nicht überhört werden kann. Diese „Help-BeaconApp“ist nur ein Ergebnis des Projekts „Brigde“(siehe Info) – neben zwei ausgezeich­neten Dissertati­onen, die Hellwagner­s Studenten Daniela Pohl und Christian Raffelsber­ger verfassten.

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betrug das Finanzvolu­men des von der EU geförderte­n Forschungs­projektes „Bridge“. 14 Partner aus Industrie und Wissenscha­ft aus Norwegen, den Niederland­en, Schweden, Deutschlan­d, Großbritan­nien, Österreich und der Schweiz beteiligte­n sich an der...
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AAU/ KK Informatik-Professor Hermann Hellwagner

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