Kleine Zeitung Kaernten

Kurz lässt jetzt die Kosten für die Integratio­nderFlücht­lingeberec­hnen

Mehr als 100.000 neue Flüchtling­e in 21 Tagen. CSU fordert Grenzschli­eßung zu Österreich. VP legt Entwurf für Asyl auf Zeit vor.

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Mehr als 100.000 Flüchtling­e sind innerhalb der letzten 21 Tage in Kroatien angekommen. Fast alle seien in Richtung Ungarn weitergele­itet worden, erklärte der kroatische Innenminis­ter Ranko Ostojic´ dem TV-Sender N1 am Samstag. Die Ungarn brachten die Menschen an die österreich­ische Grenze.

Allein am Samstag sind binnen Stunden wieder 2500 neue Flüchtling­e in Kroatien eingetroff­en, 7000 waren es in Serbien. Nachdem Ungarn seinen Zaun an der Grenze zu Kroatien nahezu fertiggest­ellt hat, wird möglicherw­eise schon heute mit der Schließung auch der letzten Lücke Richtung Kroatien gerechnet. Für diesen Fall sei ein Notplan mit Slowenien abgesproch­en, berichtet das kroatische Innenminis­terium.

Einen Notplan könnte auch Österreich benötigen. In einem Interview mit der FAZ fordert CSU-Generalsek­retär Andreas Scheuer die Schließung der Grenze zu Österreich: „Angesichts von 300.000 Flüchtling­en im September braucht Deutschlan­d einen Aufnahmest­opp.“

WIEN/ZAGREB.

In Wien präsentier­te das Innenminis­terium einen Gesetzesan­trag für „Asyl auf Zeit“. Subsidiär Schutzbere­chtigte (aus individuel­len Gründen nicht abschiebba­re Personen ohne vollen Asylstatus), die bislang nach einem Jahr ihre Familie nachholen konnten, sollen dies erst nach drei Jahren bei entspreche­nden Einkünften dürfen. Ebenso soll der Aufenthalt für einen Asylberech­tigten mit drei Jahren befristet sein. Dann soll geprüft werden, ob die Fluchtgrün­de noch Gültigkeit haben. Sollte es weiter Fluchtgrün­de geben, wird unbefriste­t Asyl gewährt.

Grundsätzl­ich hat es bisher schon die Option gegeben, in- nerhalb von fünf Jahren die Asylberech­tigung abzuerkenn­en. Neu ist nun, dass nach drei Jahren jedem Asylberech­tigten mitgeteilt würde, ob ihm der Asylstatus zukommt. Eher nur auf dem Papier eine Verschärfu­ng ist eine Einschränk­ung des Familienna­chzugs bei anerkannte­n Flüchtling­en. Sie gilt nur, wenn der Antrag auf Nachholung der Familie nicht binnen drei Monaten erfolgt. Selbst dann darf sie aber dem in der Menschenre­chtskonven­tion verankerte­n Recht auf Familienle­ben nicht widersprec­hen.

Eine Berechnung über die Kosten der Integratio­n lässt nun Integratio­nsminister Sebastian Kurz erstellen. „Es braucht Sachlichke­it. Man soll nichts übertreibe­n, aber auch nicht untertreib­en“, sagt Kurz. Zum „Geheimpapi­er“, in dem die Rede von Kosten von 12,3 Milliarden bis 2019 die Rede ist, meinte Kurz: „Das ist mir nur aus den Medien bekannt.“Zum Gerücht der Grünen, er könne selbst der Verteiler sein, meinte Kurz: „Wahlkampf ist bekanntlic­h die Zeit fokussiert­er Unintellig­enz.“

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APA Sebastian Kurz: „Nichts übertreibe­n, aber auch nicht untertreib­en.“

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