Erstes Netzwerk für
Kärntnerin bietet mit ihrem Verein „Hirnverletzt“eine Plattform für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen, insbesondere für ihre Familien.
Der Moosburger Christian Motschilnig steht mit seinen 27 Jahren mitten im Leben, hat den Ironman zum dritten Mal bewältigt und ist dabei, sein drittes Studium abzuschließen. Das war vor drei Jahren. An einem Tag wie jeder andere auch, passierte es: Ein Sturz über die Stiege lässt seine Lebensträume wie Seifenblasen platzen.
Die Diagnose reißt der Familie den Boden unter Füßen weg: Schädel-Hirn-Trauma mit schwerer kognitiver Beeinträchtigung. „Mein Bruder ist am ganzen Körper gelähmt und musste wieder atmen, essen und sprechen lernen. Und wir mussten lernen und akzeptieren, dass er nie wieder derselbe sein wird“, erzählt Ricarda Motschilnig.
Die schwierigste Zeit begann für sie und ihre Eltern, als ihr Bru- der nach Hause kam. „Das Einzige, was wir bekommen haben, war eine Liste mit Pflegeheimen für Senioren. Es gibt in Kärnten keine Einrichtung, wo Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen gepflegt und therapiert werden“, sagt die 32-Jährige. Und das, obwohl es in Österreich 180.000 und in Kärnten 12.500 Betroffene gibt. „Die Dunkelziffer ist wohl höher.“
Jede Information musste Motschilnig mühevoll zusammentragen. „Bis auf Oberösterreich gibt es im ganzen Land keine Anlaufstelle“, sagt die Moosburgerin, die in Wien arbeitet und regelmäßig pendelt. Ihre Erfahrungen haben sie motiviert, nun den Verein „Hirnverletzt-vernetzt“zu gründen, der sich als Netzwerk für Betroffene und Angehörige sieht. „Das Schlimmste ist das Gefühl,