Älteste Wehr mit ältestem Auto
Die Hauptwache war die erste Freiwillige Wehr in Kärnten.
Vor genau 151 Jahren hat Ferdinand Jergitsch mit der Freiwilligen Feuerwehr Hauptwache die erste in Kärnten gegründet und damit den Grundstein für neun weitere in Klagenfurt gelegt. „Zu Beginn hieß die Hauptwache Freiwillige Feuerwehr Klagenfurt, erst 1939 wurde sie umbenannt“, erzählt Roman Felsner, der fast sein ganzes Leben bei der Feuerwehr ist.
Der Klagenfurter kam 1949 zur Hauptwache und ist einer der wenigen, der mit 85 Jahren noch zu den aktiven Mitgliedern gehört. „Ich verwalte das Landesfeuerwehrmuseum und das Archiv“, sagt Felsner, der sich an seinen ersten großen Einsatz noch gut erinnern kann: „Das war ein Brand bei der Sirius-Fabrik. Aber auch schwere Unfälle bleiben einem lange im Gedächtnis, ob man will oder nicht.“
Im Laufe der Jahre haben sich die Aufgaben der Feuerwehr verändert, weiß Felsner: „Während wir früher nur zu Bränden gerufen wurden, sind heute fast 50 Prozent technische Einsätze. Bis 1942 haben die Freiwilligen sogar den zivilen Krankentransport übernommen.“Heute müssen Feuerwehrmänner und -frauen Spezialisten für alles sein.
Da Hauptwache und Berufsfeuerwehr unter einem Dach in der Hans-Sachs-Straße sind, übernimmt die Hauptwache die Agenden der Berufsfeuerwehr, wenn diese im Einsatz ist. „Heuer ist das 64 Mal der Fall gewesen. Die Zusammenarbeit funktioniert bestens“, sagt der neue Kommandant Franz Socher. Der 34-Jährige steht seit 20 Jahren im Dienst der Freiwilligkeit und will frischen Wind in die Truppe bringen. „Ideen haben meine Mannschaft und ich reichlich“, sagt Socher, der mit Felsner zwei Wünsche für die Zukunft hat: „Dass der Nachwuchs nicht ausbleibt und die öffentliche Hand Geld in die Ausrüstung steckt.
„Ein neues Fahrzeug wäre nicht schlecht. Wir sind nämlich nicht nur die älteste Feuerwehr im Bezirk, sondern auch jene mit dem ältesten Löschfahrzeug. Das hat 23 Jahre auf dem Buckel“, sagt der Kommandant.