Sie überwinden Gräben
Marlene Wagner und Elias Rubin waren an der Realisierung einer 140 Meter langen Hängebrücke in Südafrika beteiligt.
Sie wirkten in Südafrika bereits an der Errichtung von Schulen, Kindergärten und Spielplätzen mit. Der Bau einer Brücke war für die Marlene Wagner (34) und Elias Rubin (33) Neuland. „Wir waren in der Pondo-Region in ein Schulprojekt involviert. Dabei erfuhren wir, dass für die sichere Querung des Mzamba-Flusses eine Brücke benötigt wird“, sagt die gebürtige Klagenfurterin. Die beiden Architekten nahmen die Herausforderung an.
Auf der Suche nach Partnern wurden die Gründer von „buildCollective“, eines gemeinnützigen Vereines für Architektur und Entwicklung, unter anderem bei der Fachhochschule (FH) Kärnten fündig. Zwei Studenten übernahmen zusammen mit dem Studiengangsleiter die Planung, Wagner und Rubin das ProjektManagement. Die Brücke wurde in drei Bauphasen errichtet „Wir waren vor Ort und haben die Umsetzung betreut“, sagt Wagner. Mit der neuen Brücke ist es jetzt auch mehr Kindern möglich, die Schule auf der anderen Seite des Flusses zu besuchen. Die Erweiterung des Gebäudes um zwei weitere Klassenräume ist übrigens das nächste Projekt der in Wien lebenden Kärntner.
Förderung der Autonomie
Die Architekten sehen sich als Bindeglied zwischen Nutzern, Auftraggebern, Sponsoren und Studierenden. „Uns ist es wichtig, dass sich alle Beteiligten austauschen, aktiv mitarbeiten und die Autonomie der örtlichen Bevölkerung gefördert wird“, sagt Rubin, der wie Wagner externer Lehrbeauftragter Kärnten ist.
Seit ihrem ersten Kontakt mit Südafrika im Jahr 2006 lässt das Land die Kärntner nicht mehr los. Immer wieder zieht es sie in den Süden. „Wir sehen uns als Vermittler zwischen zwei Welten. Auf der einen Seite ist da die Gesellschaft, die der europäischen gleicht, auf der anderen ist die bittere Armut“, sagt der Maria Rainer, der fern der Heimat schnell das Schwarzbrot vermisst. „Das Land hat eine tolle Dynamik. Doch wenn man etwas organisieren will, ist Geduld gefragt“, sagt Wagner.
Ihre spärliche Freizeit verbringen Wagner und Rubin, die jeweils in einer Beziehung leben, mit Familie und Freunden. Rubin fügt hinzu: „In Südafrika ist die Arbeit so schön. Dort verschmelzen Freizeit und Job.“
an
der
FH