Der Arbeit den Kampf angesagt
Studenten schrieben eine Nacht lang an Seminararbeiten und brachen dabei die eine oder andere Bibliotheksregel.
Es war ein unvergesslicher Sommer – Urlaub in Barcelona, Cocktails am Strand, Feste, die bis in die Morgenstunden dauerten – die Abgabetermine ihrer wissenschaftlichen Arbeiten schienen damals in weiter Ferne. Monate später ist die Sommerbräune der Studentin Antonia B. verblasst, die Fristen aber bleiben. Gleich fünf Arbeiten muss sie nun binnen weniger Wochen fertigstellen.
Mit ihrem Problem ist die 22Jährige keineswegs alleine. Gut besucht war daher die „Lange Nacht der aufgeschobenen Seminararbeiten“, eine Kooperation zwischen Schreibcenter und Universitätsbibliothek, die vergangene Woche über die Bühne ging. Diese Nacht wird jenen Seminararbeiten, Hausarbeiten und Projekten gewidmet, die im Laufe des Semesters aufgrund von Feiern und anderen studentischen „Verpflichtungen“immer wieder auf später verschoben werden. Auch Schüler, die eine Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) schreiben, können daran teilnehmen.
„Es fing mit etwa 40 Studierenden an. Jetzt, bei der vierten Auflage, haben wir um die 100 Teilnehmer“, erzählen Carmen Mertlitsch und Ursula Doleschal, die Leiterinnen des Schreibcenters. Nicht wiederzuerkennen war am Donnerstag der Zeitschriftenlesesaal: Wo sonst eiserne Stille und absolutes Ess- und Trinkverbot herrscht, tauschen sich Studierende bei Getränken und Snacks zu ihren Arbeiten aus, Schreibberater klären über Zitierregeln auf. Zwischen Bücherregalen liegen bunte Matten, unter Anleitung einer Sportlehrerin