Verjüngungskur“
menschenwürdige bzw. sichere Unterkunft für die Betroffenen ermöglichen.
Wienerberger kann es – aber niemand will es? SCHEUCH: Ich habe nicht gesagt, dass niemand will. Ich kann das Angebot nur noch einmal formulieren. Aber es muss aufgegriffen werden von denen, die die Entscheidungen treffen.
85 Prozent der Umsätze erwirtschaftet Wienerberger in Europa, die Kernmärkte Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien schwächeln seit Jahren. Warum bekommt Europa das Wachstumsproblem nicht in den Griff? SCHEUCH: Wir sind in Europa und speziell in der Euro-Zone durch die Spar- und Budgetpolitik in eine Situation des Verharrens geschlittert. Jeder ist mit Einsparen beschäftigt, vor allem in den Gemeinden und im öffentlichen Bereich. Damit ist die Aufbruchsstimmung weg, die Europa bräuchte. Wir müssen die Sparpolitik in Europa überdenken, wir brauchen den Staat als Stimulator.
Wienerberger kämpft seit vielen Jahren mit der Wirtschaftsentwicklung, das Unternehmen passt sich an, strukturiert um und kommt trotzdem nur langsam vom Fleck. Woran liegt das? SCHEUCH: Das sehe ich absolut nicht so. Ich habe 2009 Wienerberger übernommen, da lag der Umsatz bei 1,6 Milliarden Euro, heuer wird der Umsatz bei über drei Milliarden Euro liegen. Wir kommen also sehr wohl vom Fleck. Und wir werden heuer operativ, aber auch nach Abzug von Steuern, Zinsen und Abschreibungen, Gewinn machen.
Um Wienerberger braucht man sich also keine Sorgen zu machen. SCHEUCH: Im Gegenteil. Wienerberger gehört auch zu den bestperformenden Aktien an der Wiener Börse mit einem Plus von 45 Prozent in den letzten zwölf Monaten.
Was ist das Gegenteil? SCHEUCH: Freude und Stolz. Man soll Freude haben und stolz darauf sein, ein solches Unternehmen, einen Weltmarktführer, in Österreich zu haben.