Bedeutsamer Tag für die Demokratie
Am 10. Dezember vor 70 Jahren wurde der Kärntner Landtag wiedergegründet. Festakt erinnert am Donnerstag daran.
Die wahlberechtigte Kärntner Bevölkerung hat am 25. November 1945 die Abgeordneten für den Landtag gewählt. Die Wahlen waren ein offenes Bekenntnis zur Demokratie. Diese Wahl muss zufolge der großen Beteiligung und der Ereignisse der letzten sieben Jahre als ein besonders gewaltiges Bekenntnis zur Demokratie bezeichnet werden.“Mit diesen Worten eröffnete der Vorsitzende Julius Lukas sen. die erste Sitzung des Kärntner Landtages nach dem Zweiten Weltkrieg am 10. Dezember 1945. Dieses Ereignisses wird genau 70 Jahre später am kommenden Donnerstag in einer Festsitzung des Kärntner Landtages gedacht. Wie der Historiker Hellwig Valentin in seinem Buch „Kärntner Zeitgeschichte“schreibt, war dieser Sitzung die Anerkennung der politischen Parteien durch die britische Besatzungsmacht vorausgegangen.
Lange SPÖ-Dominanz
Der Aufstieg der Sozialdemokraten, die in den Jahren darauf die Geschicke des Landes bestimmen sollten, begann mit den Landtagswahlen 1953, bei denen die „Roten“ihren Mandatsstand auf 18 erhöhen konnten und damit den Stand von 1945 wieder erreichten. Parallel zur Großen Koalition auf Bundesebene entwickelte sich in Kärnten nach 1945 die Zusammenarbeit zwischen SPÖ und ÖVP. Dabei entwickelte sich die SPÖ zu einer „für alle Bevölkerungsschichten offenen Bewegung“(Valentin).
Den sozialdemokratischen Erfolgslauf vermochte erst Jörg Haider zu unterbrechen, als er bei den Landtagswahlen 1989 einen Stimmengewinn von 13 Prozent erringen konnte. Dieses Ergebnis übertraf Nachfolger Gerhard Dörfler im Jahr 2009 mit einem Stimmenanteil von 44,9 Prozent. Erst bei den vorgezogenen Landtagswahlen am 3. März 2013 wurde das alte Kräfteverhältnis wiederhergestellt, als die FPÖ auf 16,5 Prozent zurückfiel und die SPÖ 37,1 Prozent erreichte.