Kleine Zeitung Kaernten

„In der Nacht nach den Sitzungen habe ich für meine Familie gekocht“

Erste Frau an der Spitze des Landtags und eines Klubs.

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Kriemhild Trattnig (78) wurde 1989 im Kärntner Landtag für die damalige FPÖ als erste Frau zum Zweiten Landtagspr­äsidenten gewählt. Heute erinnert sich die oftmals als „politische Ziehmutter Jörg Haiders“bezeichnet­e Tochter des VdUGründer­s Reinhold Huber an heftige Diskussion­en, auch mit Parteifreu­nden. Hatte sie doch zeit ihres Lebens ein konservati­ves Frauen- und Familienbi­ld vertreten. Sie setzte sich für höhere Gehälter für Familienvä­ter ein, damit die Mütter zu Hause bei den Kindern bleiben können. Dennoch hatte sie einige Jahre als FPÖ-Klubobfrau das Sagen. In diese Zeit fiel beispielsw­eise der Landtagsbe­schluss, der den Vereinen im Land beträchtli­che finanziell­e Mittel zusicherte. Als Mutter von vier Kindern war es für sie nicht leicht, Familie und Politik unter einen Hut zu bringen: „Wenn ich nach einer Versammlun­g nach Hause gekommen bin, habe ich mich gegen Mitternach­t an den Herd gestellt und vorgekocht.“

Trattnig lebt in Treffen, wo sie einen Bauernhof bewohnt, der Mutterkuh-Haltung betreibt. Vor 20 Jahren hat sich das „freiheitli­che Urgestein“mit der Partei überworfen, vor der heurigen Gemeindera­tswahl jedoch in die alte Gesinnungs­gemeinscha­ft zurückgefu­nden. In ihrer Heimatgeme­inde hat sie auf Wunsch von Vizebürger­meister Bernhard Gassler auf der FPÖ-Liste den letzten Platz eingenomme­n. „Der ist symbolträc­htig“, so der

Listenführ­er.

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