Deutschkurse fehlt
Asylwerber wurden in anderen Teil der Dullnig-Halle verlegt, dort ist es zu eng für Deutschkurse. Lehrer suchen nach „Schulgebäude“.
Die Betten drängen sich dicht an dicht: Hier wohnen und schlafen Kinder und Erwachsene auf engstem Raum. Es sind 216 Asylwerber, von denen viele schon seit Wochen im Transitquartier in Klagenfurt leben. Am Samstag sind sie in einen anderen Teil der sogenannten Dullnig-Halle gebracht worden; bisher schliefen sie in Zelten im Transitquartier. „Dieser Teil der Halle wirkt zwar moderner, doch die Menschen haben hier keine Privatsphäre. Es ist kein Platz“, sagt Veronika Michitsch von der Bildungszentrale, die den Asylwerbern seit Monaten Deutsch beibringt. Der Unterricht ist so nicht mehr möglich: „Wir haben schon zwischen den Betten zu unterrichten begonnen, doch das ist keine Lösung“, sagt Michitsch.
Paradoxerweise wurden die Asylwerber verlegt, um ihnen mehr Privatsphäre zu geben. „Ihr Bereich ist jetzt abgetrennt von jenem der durchreisenden Flüchtlinge. Dass das trotzdem keine Ideallösung ist, ist uns klar“, sagt Melanie Reiter vom Roten Kreuz. Ideal wäre es, wenn sie in feste Quartiere kommen würden. Doch das zieht sich: Manche Asylwerber harren schon seit Monaten in der Halle aus. Das Flüchtlingsreferat des Landes ist dafür zuständig, dass die Flüchtlinge untergebracht werden. Für eine Stellungnahme war das Referat gestern nicht zu erreichen. Lehrerin Michitsch hofft nun, dass eine der nahen Firmen einen oder zwei Räume für den Deutschkurs zur Verfügung stellt: „Die Flüchtlinge brauchen den Unterricht. Sonst sind sie den ganzen Tag auf engstem Raum eingepfercht. Das kann zu Aggressionen führen.“
Der Rest der Dullnig-Halle steht derzeit leer, weil die Flüchtlinge meist sofort in andere Bundesländer gebracht werden. Rund 3200 wurden gestern wieder in Kärnten erwartet, auch sie dürften alle weitergereist sein.