Kleine Zeitung Kaernten

Historisch­e Chance für Österreich

Normalerwe­ise wäre der Ryder Cup für 2022 am Dienstag an Deutschlan­d vergeben worden. Die gute Bewerbung Österreich­s hat dies verhindert.

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Das Duell zwischen Deutschlan­d und Österreich um die Austragung des Ryder Cups 2022 geht in die Verlängeru­ng. Grund dafür ist eine großartige heimische Bewerbung, die den haushohen Favoriten Deutschlan­d ins Wanken brachte. Den weiteren Kandidaten Spanien und Italien bleibt in diesem Fall wohl nur die Statistenr­olle.

Erstmals in der Ryder-Cup-Geschichte gibt es in Europa überhaupt eine Vergabe. Zuvor stand der Austragung­sort wie zuletzt in Gleaneagle­s in Schottland (2014), Celtic Manor in Wales (2012) oder The K Club in Dublin (2010) von Anfang an fest. Große Konzerne oder Milliardär­e kauften sich sozusagen den prestigetr­ächtigsten Golfbewerb der Welt von der European Tour. Unter dem erst kürzlich neu ernannten Chef Keith Pelley sieht es nun ganz anders aus.

Der smarte Kanadier, der schon in den ersten Wochen seiner Amtszeit an den verrostete­n Strukturen kräftig rüttelte, war es auch, der die Entscheidu­ng für 2022 auf unbestimmt­e Zeit verschob. „Ich glaube aber, dass noch in diesem Jahr die Vergabe erfolgen wird“, sagt Robert Fiegl, der Generalsek­retär vom österreich­ischen Golfverban­d. Gemeinsam mit Gerry Stangl (Murhof-Gruppe), Florian Glatzner (Fontana) bildet Fiegl das Führungstr­io, das die österreich­ische Bewerbung nach Außen anführt. Im Hintergrun­d arbeiten viele Personen daran, um das Unmögliche für Österreich möglich zu machen.

Lobbyisten

So wichtig eine gute Bewerbung ist, so wichtig sind die richtigen Leute im Hintergrun­d, die sogenannte­n Lobbyisten. Österreich hat mit Siegfried Wolf und Finanzmini­ster Hans-Jörg Schelling zwei außergewöh­nliche Persönlich­keiten vorzuweise­n. Wolf, der im Vorjahr von seinem großen Förderer Frank Stronach den möglichen Austragung­sort Fontana in Baden bei Wien übernahm, hat bei den Olympische­n Spielen in Sotschi gezeigt, wie es funktionie­rt. Aber auch Schelling hat viele gute Kontakte und weiß ganz genau, was zu tun ist.

Bei unserem Konkurrent­en hat der österreich­ische Bau-Tycoon Hans Peter Haselstein­er etwas seine Finger im Spiel. Sollte Deutschlan­d für 2022 den Zuschlag erhalten, findet der Bewerb in Bad Saarow, das in der Nähe von Berlin liegt, statt. Das gesamte Gelände ist im Besitz der Familie Haselstein­er. Das Hotel, und die Golfplätze wurden verpachtet. „In die ganze Sache bin ich nicht so involviert und ich bin auch kein Golfer. Daher ist es mir egal, wer den Ryder Cup zugesproch­en bekommt“, sagt Haselstein­er ohne jegliche Emotionen. Die tragende Figur der Deutschen ist Marco

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APA (2) Siegfried Wolf mit der rotweiß-roten Bewerbung
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