Exporte sind stabiler Wachstumsfaktor
Die Konjunktur sollte 2016 deutlich an Fahrt gewinnen, auch dank der starken Ausfuhren.
bis20Prozent
Marktanteil bei Tafelschokoladen weist hierzulande Milka auf. Lindt (8,9 Prozent) ist die Nummer zwei, vor Ritter Sport (7,7). Österreichs jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch: 8 Kilogramm.
Prozent
fenbeinküste, dem größten Kakaoproduzenten der Welt, verdienen die Kleinbauernfamilien laut dem Entwicklungsnetzwerk Inkota zufolge weniger als 50 US-Cent pro Kopf und Tag. Das hat zur Folge, dass immer weniger Kinder die Arbeit ihrer Eltern fortführen wollen, heute liegt das Durchschnittsalter der westafrikanischen Kakaobauern bei 51 Jahren. Ob der niedrigen Lebenserwartung (Elfenbeinküste: 50 Jahre, Ghana: 61 Jahre) ein dramatischer Wert.
Ein positiver Aspekt: Heimische Konsumenten setzen vermehrt auf Fairtrade-Produkte, die den Bauern neben dem Rohstoffpreis auch Prämien bringen. Im ersten
fair gehandelte Schokoladeprodukte wurden in Österreich heuer im ersten Halbjahr verkauft. Das entspricht einem Plus im Vergleich mit dem Vorjahr von 119 Prozent. Unternehmen wie Zotter oder EZA setzen zu 100 Prozent auf Fairtrade. 91 Prozent der Kakaobohnen werden von sieben Ländern produziert. Fünf Unternehmen kontrollieren 80 Prozent des Handels.
Tonnen
Halbjahr wurden heuer in Österreich 1340 Tonnen fair gehandelte Schokolade verkauft – um 119 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig liegt der Marktanteil der fairen Schokoprodukte noch immer im einstelligen Bereich.
Ritter Sport: Eigener Anbau
Ritter-Sport-Chef Ronken beschreitet derweil einen unkonventionellen Weg: Er baut selbst Kakao an. 2011 kaufte die Firma Weideflächen, schon 2020 strebt das Unternehmen eine Vollernte auf der 1500 Hektar großen Fläche an. Bis zu 40 Prozent des Ritter-SportBedarfs an Kakao sollen dann aus dem Eigenanbau gedeckt werden. WIEN. Wachstum basiert auf vielen Faktoren, auf die Österreich keinen Einfluss hat. Dazu gehört etwa der niedrige Ölpreis. 1,6 Prozent soll die Wirtschaft 2016 zulegen, 1,7 Prozent 2017, prognostizieren das IHS (Institut für Höhere Studien) und das Wifo (Wirtschaftsforschungsinstitut). Positive Effekte bringen die Steuerreform, die Konsumstärkung durch die Flüchtlinge. Schlimm bleibt die Lage am Arbeitsmarkt. Schnell könnte die Konjunkturbelebung dahin sein, wenn die Konsumenten sparen. Es herrsche noch immer „Zukunftspessimismus“, warnt Wifo-Chef Karl Aiginger.
Einen stabilen Faktor gibt es aber: Österreichs Exportunternehmen. Mit 131 Milliarden Euro (plus 2,6 Prozent) markieren die Warenausfuhren einen neuen Rekord. 2016 soll es mit gut vier Prozent Plus weiter bergauf gehen, ebenso 2017. „Die Exporte sind die Konjunkturlokomotive“, sagt Walter Koren, Leiter der Außenhandelsstelle in der Wirtschaftskammer. 80 Prozent des Außenhandels spielt sich innerhalb Europas ab. 30 Prozent aller Ausfuhren gehen nach Deutschland.
Stark die Entwicklung Richtung USA. Der Markt avancierte zur Nummer zwei hinter Deutschland. Sorgenkind ist wenig überraschend Russland. Um 39 Prozent rasselten die Ausfuhren in den Keller.