Weitere Verhandlung zum Stadion ist nötig
Anrainer stimmten Gutachten-Verlesung nicht zu. Länderspiele für 2016 wackeln.
KLAGENFURT. „Ich bin überzeugt, dass es für einen Kompromiss keine Hindernisse mehr gibt. Ich rechne sehr mit einer Einigung.“Das sagte Frank Frey, GrüneStadtrat in Klagenfurt und einer der Kläger gegen das Wörthersee Stadion, vor wenigen Wochen.
Gestern bekam die Stadt – über den „Umweg“Landesverwaltungsgericht (Lvwg) – Post von Franz Unterasinger. Der Grazer Rechtsanwalt vertritt jene sechs Klagenfurter, darunter eben auch Frey, die erfolgreich dagegen berufen haben, dass für das fertiggestellte Stadion keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sein soll. Derzeit wird der Streit vor dem Lvwg verhandelt.
Mit dem Schreiben werden allerdings alle Hoffnungen auf eine baldige Einigung gedämpft, und damit auch auf ein Urteil des Lvwg zu Jahresbeginn 2016. Die Kläger haben nämlich einer Ver- lesung von drei Gutachten (Bodenund Landwirtschaft, Geologie sowie Forst- und Landwirtschaft) nicht zugestimmt. Die Beschwerdeführer bestehen darauf, dass die Gutachter eine schriftliche Stellungnahme abgeben, ob sie ihre Gutachten zum Stadion aufrechterhalten. Das heißt, es wird zumindest eine weitere Verhandlung vor dem Landesverwaltungsgericht geben. Wohl nicht vor Mitte Jänner 2016. Das bedeutet aber, dass es ein Urteil – wie immer dieses ausfällt – frühestens Ende Jänner geben kann.
Das hat Folgen: Der Österreichische Fußballbund (ÖFB) benötigt für Cup-Finale und mögliche Länderspiele das ganze Stadion und keines, bei dem wie derzeit der Unterrang geöffnet sein darf. Eigentlich wollte der ÖFB bis Weihnachten eine Entscheidung – jetzt wird wohl intensiv verhandelt.