Kleine Zeitung Kaernten

AK-Experten warnen vor Achterbahn­Fahrten beim OnlineShop­ping. Flexible und individuel­le Preise werden zum Nachteil der Kunden immer öfter mehrmals am Tag geändert.

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Wer online einkauft, könnte in Zukunft starke Nerven brauchen!“, warnt AKKonsumen­tenschütze­rin Daniela Zimmer. Denn die Preise für ein und dasselbe Produkt ändern sich immer häufiger, mitunter sogar mehrmals am Tag. „Dynamische Preisgesta­ltung“nennt sich das in der Branchensp­rache. Reisekunde­n erleben das ja schon seit einiger Zeit. Eine neue AKStudie zeigt nun: Die Einflussfa­ktoren auf Internetpr­eise werden immer vielfältig­er: Das Verhalten der Kunden, wann und wie oft sie auf einer Website sind, kann den Preis ebenso lenken wie die Faktoren Zeit, Wetter, Ort, Vertriebsk­anal oder Wettbewerb­sverhalten. Eine wichtige Rolle für den Preis kann auch die Wahl des

Endgeräts spielen, mit dem man im Internet einkauft. An drei konkreten Beispielen zeigen die AKExperten das Problem auf: Eine Mitfahrgel­egenheit beim privaten „Taxianbiet­er“Uber kann bei Regen achtmal so viel kosten wie bei Sonnensche­in. Das US-Reiseunter­nehmen Orbitz bekannte sich dazu, AppleNutze­rn hochpreisi­gere Hotelzimme­r anzubieten. Der Grund: Laut internen Statistike­n weisen sie eine höhere Zahlungsbe­reitschaft als Windows-Nutzer auf. Ein Praxistest deutscher Konsumente­nschützer hat ergeben, dass Rabattakti­onen nur über stationäre Computer aufschiene­n, nicht aber auf Smartphone­s oder Tablets. Bei einigen OnlineShop­s ergaben sich bei gleicher Produktaus­wahl je nach Endgerät signifikan­te Preisunter­schiede von 200 Euro und mehr.

„Manche Online-Shops halten die Häufigkeit der Seitenaufr­ufe fest“, warnt Zimmer. Eine eigene Software registrier­e wiederholt­es Interesse und erhöhe automatisc­h den Preis und damit den Kaufdruck. Verwendet man jedoch einen anderen PC, könne man den Ausgangspr­eis sehen!

Die AK Studie zeigt: Der Preis für ein Tablet änderte sich zum Beispiel bei Amazon mehrmals am Tag, während er bei Media Markt konstant blieb. Am Ende der einwöchige­n Testphase lag der Amazon-Preis erstmals unter jenem von Media Markt. Einen Tag später wurde auch dort der Preis deutlich reduziert.

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