Kleine Zeitung Kaernten

Vom Chef eines Lokals bis zum „Seelendokt­or“: Wie vielseitig das Berufsbild des Gastronome­n ist, verrät Peter Wolff.

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Sie führen heute einen Nobelheuri­gen – warum sind Sie nicht Zuckerbäck­er geworden wie Ihr Vater?

Hier begann alles mit einer kleinen Zuckerbäck­erei, und die Kreationen meines Vaters werden nach Originalre­zept noch heute hier verkauft. Nach und nach entstand der jetzige Heurige. Meine Mutter stammt aus einer Weinbauern­familie.

Welche Ausbildung war denn nötig, um das Werk der Eltern fortzuführ­en?

Meine

PETER WOLFF:

WOLFF:

Schwester

und ich haben die Tourismuss­chule Modul besucht, danach wurde ich – auf Kursbasis in Krems – Weinbaugeh­ilfe und Weinbaumei­ster. Auch Diplomsomm­elier und Magister der Betriebswi­rtschaft.

Stehen Sie selbst im Weingarten?

WOLFF:

Natürlich. Das Schöne in unserem Beruf ist, dass er zweigeteil­t ist. Einerseits ist man Gastronom und damit „Getriebene­r“, der viele Entscheidu­ngen ad hoc treffen muss und auch als Seelendokt­or fungiert, anderersei­ts arbeitet man an den schönsten Plätzen Wiens. Denn die Weingärten stehen nun einmal an den schönsten Plätzen. Das bedeutet ein Leben in der Natur, totale Ruhe und Entspannun­g.

Wie verläuft Ihre Zeit Natur?

Es ist wunderschö­n, die vier Jahreszeit­en mitzuerleb­en. Erst den Rebschnitt im Frühjahr, dann den Austrieb, wo alles rundherum satt grün wird und die Weinblüte, wo man den Fruchtansa­tz sehen kann. Zu diesem Zeitpunkt beginnt das Hoffen und Bangen, dass es kei-

WOLFF:

in der ne Hagelkatas­trophe gibt, denn dadurch könnte man innerhalb von zehn Minuten um die ganze Frucht der Arbeit gebracht werden. Schließlic­h die Weinlese. Früher, bei den Alten, hieß es, dass vor dem 10. Oktober nicht gelesen werden darf, doch das hat sich mittlerwei­le nach vorn verschoben. Und im Keller erfolgt zuletzt die Vinifizier­ung, bei der es darum geht, was man alles mit dem Wein machen kann, damit er den Gästen schmeckt.

Heurige gibt es viele, aber wie

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