Der Fernbusmarkt rollt auch in
Der deutsche FernbusHype bahnt sich über Österreich nach Osteuropa den Weg. Dafür wird Blaguss Partner von Flixbus. Die staatlichen ÖBB wollen auch bald starten.
Immer mehr Anbieter verbinden österreichische Städte mit Zielen in ganz Europa: Westbus, MeinFernbus mit Dr. Richard, Blaguss mit Flixbus sind die größten An-
Neue Geschäftsideen gepaart mit dem Abbau staatlicher Hürden können enorme Dynamik entwickeln: Der deutsche Fernbus-Hype ist so entstanden. Ausgelöst 2013 durch das Ende des Vetorechts bei Busfernstrecken durch die Bahn, fahren heute Millionen Fahrgäste mit Bussen quer durch Europa. Der Macher hinter der Geschäftsidee Flixbus, Andre Schwämmlein, nimmt jetzt gemeinsam mit dem österreichischen Busunternehmen Blaguss verstärkt Kurs auf Osteuropa, will damit das Netz von Bordeaux bis Bukarest spannen. „Wien ist nur ein Startpunkt,“so Schwämmlein. Italien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien und Bulgarien werden das bereits bestehende BlagussNetz nach Ungarn, Tschechien, Slowenien und in die Slowakei erweitern. Besonders großes Potenzial ortet Schwämmlein Richtung Kroatien.
Expansion in neue Märkte ist der Motor hinter Flixbus, das Schwämmlein als Technologieanbieter, Mobilitätsplattform sieht, an der bereits 200 regionale Busunternehmen beteiligt sind. Das Modell erlaubt enormes Tempo. Erst 2015 rollte Flix- bus die Märkte in Frankreich, Italien und den Niederlanden auf. Ab Wien will Flixbus über Blaguss binnen eines Jahres mit rund hundert Bussen unterwegs sein. Damit könnten 1,5 Millionen Passagiere befördert werden. Flixbus verbindet knapp 500 Städte in 16 Ländern, was nicht zuletzt auf der Fusion mit dem einstigen und einzigen echten Konkurrenten „MeinFernbus“2015 basiert und für 70 Prozent Marktanteil in Deutschland sorgt.
ÖBB rollt an den Start
Allzu konkret wollen Schwämmlein und Busunternehmer Peter Blaguss ihre Ziele nicht ausplaudern. Mächtige Konkurrenz steuert nämlich ebenfalls Richtung Start: die ÖBB. Österreichs größtes Unternehmen im Staatsbesitz will sich zum Gesamtmobilitätsanbieter entwickeln und sich nicht tatenlos Kunden abjagen lassen.
Die Begeisterung bei den Busanbietern hält sich in Grenzen. Schwämmlein: „Ich bin immer skeptisch, wenn jemand mit Steuergeld in den Wettbewerb geht.“ Dass im Gegenzug in Österreich keine Sekunde über eine Marktliberalisierung nachgedacht werde, sei bedauerlich. „Da lässt man viele Chancen liegen.“
Im Verkehrsministerium argumentiert man so: Es gebe 800 Kraftfahrtlinien, somit keinen Handlungsbedarf. Die Konzessionsvergabe sei Ländersache. Neben Auflagen, dem Nachweis der Wirtschaftlichkeit ist das Hauptproblem in der Praxis: Auf wirtschaftlich attraktiven Linien kann die Behörde die Konzession verweigern, wenn die öffentliche Hand dort bereits einen Busverkehr hat. Denn Konkurrenz könnte dessen Wirtschaftlichkeit gefährden.
Größter Buslinien-Beschicker Österreichs ist die ÖBB-Tochter Postbus. Im November haben die ÖBB eine eigene FernbusGesellschaft gegründet, dessen Chef der IT-Ex-