Die Streif ist seine große Leidenschaft
Axel Naglich ist selbst Extremsportler, Ski-Fanatiker, Architekt – und seit heuer auch Rennleiter in Kitzbühel.
Es ist eine Aufgabe mit Verantwortung. Heuer übernahm Axel Naglich das Amt des Rennleiters der Kitzbüheler Hahnenkammrennen. Eine Rolle, die vor ihm Toni Sailer innegehabt hatte, und der genießt in Kitzbühel ohnehin beinahe Heiligenstatus. Und dann auch noch Peter Obernauer. Für Naglich kein Problem, schließlich plant er ohnehin nicht die große Revolution. „Es wird keine großen Änderungen geben, nur punktuell habe ich an kleineren Schrauben gedreht, um zu optimieren“, erklärt der 47-Jährige.
Die Streif, der Hahnenkamm, das ist für Naglich im wahrsten Sinne des Wortes Hausberg. Er ist am Fuße des Berges aufgewachsen, das Elternhaus, in dem er heute noch sein Architekturbüro hat, liegt auf Höhe des Ziels der Abfahrt. Er hat den Hahnen- kamm bestiegen, erlaufen, erfahren, er ist öfter abgefahren als viele andere. „Ich habe nicht Buch geführt, wie oft ich runter bin. Aber in 46 Jahren Skifahren kommt einiges zusammen. Sagen wir so: Es waren viele Tausende Male. Das ist nicht gelogen. Der Berg ist mir also einigermaßen vertraut.“
Elf Mal Vorläufer
Auch im Renntempo hat Naglich die Streif absolviert, wenn auch „nur“als Vorläufer, dafür elf Jahre lang. Skifahren kann Naglich ja selbst ausgezeichnet, er nahm mehrmals an den 24-StundenAbfahrtsweltmeisterschaften teil, ist Alpinist. Bekannt wurde er selbst durch das Projekt „Mount St. Elias“mit der Besteigung des Berges in Alaska und der längsten Skiabfahrt der Welt. Ein Projekt, das auch verfilmt und im Kino zum Überraschungserfolg wurde.
Die Streif, das ist nicht nur Haus-, sondern auch Lieblingsberg. Abfahrerisch betrachtet. „Viel cooler könnte man es nicht planen“, sagt der Architekt grinsend und ergänzt: „Von der Dramaturgie her ist es genau richtig: Am Anfang geht es zur Sache, dann kommen Schwierigkeiten aller Art und dann das Finale grande am Hausberg. Im Prinzip hat der liebe Gott alles ganz gut gelöst, würde ich sagen.“
So gut, dass Naglich die Streif auch immer auf die Kinoleinwand bringen wollte. Er war die treibende Kraft mit Freund Gerald Salmina, als es darum ging, den Film „Streif – One Hell of a Ride“zu drehen. Das Projekt ge-