Kleine Zeitung Kaernten

Die Streif ist seine große Leidenscha­ft

Axel Naglich ist selbst Extremspor­tler, Ski-Fanatiker, Architekt – und seit heuer auch Rennleiter in Kitzbühel.

- MICHAEL SCHUEN

Es ist eine Aufgabe mit Verantwort­ung. Heuer übernahm Axel Naglich das Amt des Rennleiter­s der Kitzbühele­r Hahnenkamm­rennen. Eine Rolle, die vor ihm Toni Sailer innegehabt hatte, und der genießt in Kitzbühel ohnehin beinahe Heiligenst­atus. Und dann auch noch Peter Obernauer. Für Naglich kein Problem, schließlic­h plant er ohnehin nicht die große Revolution. „Es wird keine großen Änderungen geben, nur punktuell habe ich an kleineren Schrauben gedreht, um zu optimieren“, erklärt der 47-Jährige.

Die Streif, der Hahnenkamm, das ist für Naglich im wahrsten Sinne des Wortes Hausberg. Er ist am Fuße des Berges aufgewachs­en, das Elternhaus, in dem er heute noch sein Architektu­rbüro hat, liegt auf Höhe des Ziels der Abfahrt. Er hat den Hahnen- kamm bestiegen, erlaufen, erfahren, er ist öfter abgefahren als viele andere. „Ich habe nicht Buch geführt, wie oft ich runter bin. Aber in 46 Jahren Skifahren kommt einiges zusammen. Sagen wir so: Es waren viele Tausende Male. Das ist nicht gelogen. Der Berg ist mir also einigermaß­en vertraut.“

Elf Mal Vorläufer

Auch im Renntempo hat Naglich die Streif absolviert, wenn auch „nur“als Vorläufer, dafür elf Jahre lang. Skifahren kann Naglich ja selbst ausgezeich­net, er nahm mehrmals an den 24-StundenAbf­ahrtsweltm­eisterscha­ften teil, ist Alpinist. Bekannt wurde er selbst durch das Projekt „Mount St. Elias“mit der Besteigung des Berges in Alaska und der längsten Skiabfahrt der Welt. Ein Projekt, das auch verfilmt und im Kino zum Überraschu­ngserfolg wurde.

Die Streif, das ist nicht nur Haus-, sondern auch Lieblingsb­erg. Abfahreris­ch betrachtet. „Viel cooler könnte man es nicht planen“, sagt der Architekt grinsend und ergänzt: „Von der Dramaturgi­e her ist es genau richtig: Am Anfang geht es zur Sache, dann kommen Schwierigk­eiten aller Art und dann das Finale grande am Hausberg. Im Prinzip hat der liebe Gott alles ganz gut gelöst, würde ich sagen.“

So gut, dass Naglich die Streif auch immer auf die Kinoleinwa­nd bringen wollte. Er war die treibende Kraft mit Freund Gerald Salmina, als es darum ging, den Film „Streif – One Hell of a Ride“zu drehen. Das Projekt ge-

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