WarumderRubelinÖsterreich
Russland ist in einer Rezession, der Rubel erreicht neue Tiefstände. Die Auswirkungen treffen auch Österreichs Touristiker. Mit originellem Marketing will man die Rückkehr der Russen forcieren.
Zwei fehlerlose Fahrten und ein satter Vorsprung von 1,44 Sekunden auf den Zweitplatzierten: Als der russische Slalomläufer Alexander Choroschilow im Jänner des Vorjahres in Schladming den ersten Weltcupsieg einfuhr, frohlockte nicht nur der 32Jährige. Auch für Oliver Schwartz, Geschäftsführer von Ötztal Tourismus, war es ein Freudentag.
Millionen vor den TVGeräten sahen das dunkelblaue Sölden-Logo vom Helm des Russen blitzen, die russisch-tirolerische Partnerschaft wurde plötzlich auch für die breite Masse zur fruchtbaren Symbiose. Doch wie Choroschilow, der seit damals auf einen weiteren Sieg wartet, kühlte auch die russischösterreichische Beziehung auf touristischer Ebene spürbar ab.
Zahlen rückläufig
Zwei Jahre in Folge sind die Zahlen russischer Gäste in Österreich stark rückläufig. Tirol, gemeinsam mit Salzburg russische Lieblingsdestination, vermeldete in der Wintersaison 2013/14 etwa noch 90.000 russische Gäste. Ein Jahr später waren es gerade noch 60.000 Russen, Tendenz fallend.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Russland befindet sich in einer hartnäckigen Rezession, die russische Währung Rubel erreichte jüngst den tiefsten Wert seit dem Jahr 1998 und macht Auslandsreisen teuer. Zudem dreht Russlands Präsident Wladimir Putin – auch als Folge europäischer Sanktionen gegen das eigene Land – sehr offensiv an der Stimmungsschraube und lässt stark für touristische Inlandsdestinationen werben.
Gemeinsam mit einigen Regionen läutete die Tirol