Fehlen den Österreichern Mitgefühl und Herz?
Die Österreicher haben jetzt in einer Umfrage gesagt, was keiner hören will.
Die Ergebnisse der gestern präsentierten Umfrage dürften in den Parteien bekannt sein. Sie dürften wohl auch ein Grund sein, warum nun selbst im Kanzleramt die Alarmglocken läuten und der Kanzler nach monatelangem konsequenten Nein zu einer Flüchtlingsobergrenze diese Woche eine Vollbremsung eingelegt hat. Denn die Ergebnisse dieser Umfrage sind als ein Weckruf. Zwei Drittel der Bevölkerung fürchten, dass es mit Österreich bergab gehe. Und 74 Prozent sehen den Grund für diesen Sinkflug in der Zuwanderung. Nahezu idente Ergebnisse präsentierte gleichzeitig das Münchner IMAS-Institut für Deutschland. Mit einer Ausnahme. Bei der Frage, was eine Massenzuwanderung für den eigenen Wohlstand bedenfeindlich deute, meinte in Österreich die Hälfte der Befragten, er würde „sehr beeinträchtigt“, in Deutschland fürchtet dies nur ein Drittel. Relativiert haben die Befragten aber auch die Willkommenskultur, die wochenlang auf Bahnhöfen von vielen begeisterten Freiwilligen praktiziert wurde. Nur elf Prozent der Österreicher glauben wirklich daran. as sagt nun aber diese Umfrage aus? Dass den Österreichern Mitgefühl und Herz für Menschen in Not fehlen? Dass sie ängstlich oder fremmehr
Wsind? Oder gar Altnazis? Solche Keulen werden ja gerne postwendend ausgepackt, wenn Besorgte und Begeisterte aufeinandertreffen, einander denunzieren und eine dritte Erklärung gar nicht zulassen. Oder dass viele dieser tausend Befragten durchaus Mitgefühl haben, aber mehr als die Regierung eines erkennen: die soziale Sprengkraft, die ein nicht endender Flüchtlingsstrom für ein Land bedeutet.
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