Kleine Zeitung Kaernten

FPÖ fordert, dass nur Bauern wählen dürfen

Gegen Erweiterun­g auf Angehörige. Reine Briefwahl würde Einsparung­en bringen.

- ANDREA BERGMANN

Kärntens Land- und Forstwirte wählen zwar erst wieder im November ihre Vertreter in der Vollversam­mlung der Landwirtsc­haftskamme­r. Die neue Wahlordnun­g, die dann gelten soll, sorgt jetzt für heftige Diskussion­en. Bekanntlic­h haben SPÖ und Grüne in der Dreierkoal­ition auf die ÖVP-Position eingeschwe­nkt, wonach jetzt auch Angehörige der „kammerzuge­hörenden Personen“, die im gemeinsame­n Haushalt oder in einer

KLAGENFURT.

Auszugswoh­nung im Hofverbund leben, wählen dürfen. Also auch Eltern (Altbauern), Ehegatten, Partner und Kinder (ab 16 Jahren), Stief- und Schwiegerk­inder. Es gehe um Personen, die in der Landwirtsc­haft mitarbeite­n.

Der Verfassung­sdienst des Landes hat jetzt allerdings Bedenken wegen der Gesetzesno­velle angemeldet und fordert eine bessere Spezifizie­rung der landwirtsc­haftlichen Tätigkeite­n der Familienan­gehörigen.

Die FPÖ mit Parteichef Christian Ragger und Kammerrat Manfred Muhr als Fraktionsc­hef kritisiert­e gestern scharf das Vorhaben der Dreierkoal­ition. Sollte das neue Wahlrecht so vom Landtag beschlosse­n werden, hätte jene Personengr­uppe die Mehrheit, die nicht von der Landwirtsc­haft leben. „Das Wahlergebn­is wäre eine Farce.“

50.500 Wahlberech­tigte (und 18.000 Betriebe) gab es bei der Kammerwahl 2011, so Ragger. Mit dem neuen Wahlrecht wären es bei 16.500 Betrieben hingegen 65.000 bis 70.000 Wahlberech­tigte. Ihre Stimme abgeben sollten laut FPÖ nur jene dürfen, die Kammerumla­ge zahlen und in der Sozialvers­icherung der Bauern pflichtver­sichert sind. Zudem solle es nach den Beispielen von Tirol und Vorarlberg ein hundertpro­zentiges Briefwahlr­echt geben. Das würde Kosten im Ausmaß von 150.000 Euro einsparen.

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