Kleine Zeitung Kaernten

„Gewisse Bereiche werden aufgegeben“

- WOLFGANG FERCHER

Haben die Wirtschaft­streuhände­r und Steuerbera­ter in ihren Büros schon Registrier­kassen?

Die meisten haben nicht so hohe Bareinnahm­en, die Kunden zahlen über die Bank. In unserer Branche ist das kein heißes Thema, für unsere Klienten aber umso mehr.

Haben sich die Nebel seit Jahresbegi­nn gelichtet oder beschäftig­t das Thema Registrier­kassen die Kunden noch immer stark?

In einigen Monaten hat sich das Thema erledigt. Unsere Erfahrung ist, dass manche Unternehme­r eben gewisse Geschäftsf­elder aufgeben werden, weil es zu schwierig wird, alles zu erfassen. Teilweise verstehe ich zum Beispiel das Jammern der Wirte wirklich. Wer alle Abgaben bis aufs Letzte zahlt, dem bleibt nicht mehr viel.

Man hört, dass Steuerbera­ter ihren Klienten sogar raten zuzusperre­n, weil eine Überprüfun­g der letzten sieben Jahre zu hohen Strafen führen könnte.

Zum Zusperren raten wir nicht, aber in gewissen Bereichen muss man die Frage stellen, was noch sinnvoll und mit kreativen Lösungen umsetzbar ist. Es heißt zwar, dass noch nicht gestraft wird – aber es gibt offenbar jetzt schon Prüfungen. Und da geht man vermehrt mit der Schuldsver­mutung hinein. Ich kenne immer mehr Unternehme­r, die sagen, dass sie das nicht mehr notwendig haben.

Ihre Branche muss sich eigentlich über die gesetzlich­en Änderungen freuen. Sie bekommen immer mehr Arbeit.

Vor 20 Jahren waren wir österreich­weit 3800 Steuerbera­ter, jetzt gibt es 7300. Der Gesetzgebe­r bleibt unser bester Lieferant, weil das Steuerrech­t komplexer wird. Aber das kann nicht in unserem Interesse sein, die Unternehme­n sind an der Grenze der Belastbark­eit. Jetzt müssen Vereinfach­ungen kommen.

KLAUS HÜBNER:

HÜBNER:

HÜBNER:

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WEICHSELBR­AUN Klaus Hübner, Präsident der Kammer der Wirtschaft­streuhände­r

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