Kleine Zeitung Kaernten

Heta-Abwicklung und kein Ende

Leser stellen sich vor allem eine Frage: Warum muss immer der Steuerzahl­er „bluten“?

- „Heta-Gläubiger wollen 100 Prozent“, 22. 1. Ivo-Ferdinand Kaier, Klagenfurt

Auch wenn ich mir natürlich keine Insolvenz unseres Bundesland­es wünsche (vielleicht wäre es doch an der Zeit, ein geordnetes Insolvenzv­erfahren für Bundesländ­er zu debattiere­n und folglich zu beschließe­n), erlaube ich mir doch eine Überlegung: Unsere Gläubiger haben ehemals „sichere“Anleihen gezeichnet – für mich ist es heute folglich nicht verwunderl­ich, dass sie 100 Prozent ihrer Forderung haben wollen! 75 Prozent der Forderunge­n stellen gewiss ein gutes Angebot dar – für uns Kärntner, die wir die letzten Jahre Landespoli­tik hautnah miterlebt haben; aus Sicht unserer Gläubiger jedoch kann ich das Unverständ­nis sehr gut verstehen, warum ehemals geschlosse­ne Verträge nicht mehr gültig sein sollen.

Was ich bis heute nicht verstehe: Warum werden ehemalige Verantwort­ungsträger nicht (strenger) zur rechtliche­n Verantwort­ung gezogen? Wie kom- men wir „kleinen“Bürger des Bundesland­es Kärnten dazu, für Fehlentsch­eidungen damaliger Entscheidu­ngsträger „bluten“zu müssen?

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