Kleine Zeitung Kaernten

Schickeria unter der ZUR PERSON

Adam Soboczynsk­i liefert eine herrliche und kunterbunt­e Satire auf den Kulturbetr­ieb. Und er weiß, wovon er schreibt.

- PETER MOHR

Er ist ein Profischre­iber und in der Kulturszen­e eine feste Größe. Als Romanautor dagegen hat Adam Soboczynsk­i, seit einigen Jahren Feuilleton­chef der „Zeit“, noch keine Spuren in der literarisc­hen Landschaft hinterlass­en. Umso erstaunlic­her ist es, dass sich der in Polen geborene

geboren 1975 in Turun´/Polen, übersiedel­te 1981 mit seiner Familie nach Deutschlan­d.

und Schriftste­ller, leitet seit 2013 gemeinsam mit Iris Radisch das Feuilleton der „Zeit“.

Adam Soboczynsk­i,

Journalist

und später in Koblenz aufgewachs­ene Autor nach mehreren erzähleris­chen Essays nun ausgerechn­et die Künstlersz­ene als Sujet für sein erstes lupenreine­s Erzählwerk ausgewählt hat.

Der 40-Jährige inszeniert eine kunterbunt­e Satire auf den Kunstbetri­eb, in dem die Selbstverw­irklichung das höchste Lebensziel zu sein scheint, tatsächlic­h aber das exzessive Ausleben eines unreflekti­erten Egoismus praktizier­t wird: „Er betrieb daher seine Kunst mit finsterste­m Ernst. Alles durfte ironisiert werden, nur sie, die Kunst, nicht“, heißt es über die Hauptfigur Hans Weinling. Der Maler steht im Mittelpunk­t der Handlung, ist ein verschloss­ener und schroffer Typ, der nur noch Tiere am Strand malt. „Ein großformat­iges Bild, das einen Ochsen am Strand zeigte, hatte ihn in der Kunstwelt halbwegs bekannt gemacht.“

Geboten wird eine Dreiecksge­schichte aus dem Milieu der Kultur-Schickeria, in dem unendlich viele bedeutungs­schwangere Sprechblas­en produziert werden. Soboczynsk­is Roman liest sich

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