Waffen gegen die Angst
Selbstverteidigungskurse und der Kauf von Waffen boomen. Experten raten zu Augenmaß und warnen vor emotionaler Selbstjustiz.
Selbstschutz ja, Selbstjustiz nein. So lässt sich die Analyse von Experten in Bezug auf die aktuelle Stimmungslage im Land zusammenfassen. In den Waffengeschäften steigt fast täglich die Nachfrage bei Pfeffersprays, Gaspistolen und Einzelrepetierflinten, mit denen Gummigeschoße abgefeuert werden können.
„Um die Weihnachtszeit gab es bei uns sogar kurzfristige Angebotsengpässe“, sagt Peter Leitner, Büchsenmacher und Fachhändler für Sport- und Jagdwaffen in Villach. Wozu der Experte rät? „Wichtig ist es, für jeden Kunden durch individuelle Beratung die bestmögliche Lösung seines Problems anbieten zu können.“Fast 923.000 Waffen und knapp 267.000 Besitzer sind der- zeit im zentralen österreichischen Waffenregister im Innenministerium verzeichnet. In Kärnten sind 20.601 Personen nachweislich im Besitz von 69.524 Waffen. Die Zahl der Waffenscheinbesitzer wird dieses Jahr erstmals vermutlich die 10.000er-Grenze übersteigen. Zum Vergleich: In Tirol sind 75.683 Waffen in den Händen von 19.058 Personen.
Vier Kategorien
Der Waffenbesitz ist seit vier Jahren gesetzlich neu geregelt. Unterschieden werden vier Kategorien in alphabetischer Reihenfolge. Schweres Gerät und Kriegsmaterial fallen in die Klasse A und sind für Privatpersonen praktisch tabu. In diese Kategorie fällt ein Großteil der genehmigungspflichtigen Jagdwaffen sowie Pistolen und Revolver. Die Kategorien C und D sind regis- trierpflichtige Flinten. Frei verkäuflich ab 18 Jahren sind Pfeffersprays und Pfeffergels sowie Gaspistolen und Gasrevolver.
Mit „erhöhter Aufmerksamkeit“wird die „Aufrüstungsoffensive“bei der Polizei beobachtet. Oberst Hannes Dullnig, Leiter der Einsatzabteilung in der Landespolizeidirektion, dazu: „Wer