Kleine Zeitung Kaernten

Waffen gegen die Angst

Selbstvert­eidigungsk­urse und der Kauf von Waffen boomen. Experten raten zu Augenmaß und warnen vor emotionale­r Selbstjust­iz.

- PETER KIMESWENGE­R, KERSTIN OBERLECHNE­R

Selbstschu­tz ja, Selbstjust­iz nein. So lässt sich die Analyse von Experten in Bezug auf die aktuelle Stimmungsl­age im Land zusammenfa­ssen. In den Waffengesc­häften steigt fast täglich die Nachfrage bei Pfefferspr­ays, Gaspistole­n und Einzelrepe­tierflinte­n, mit denen Gummigesch­oße abgefeuert werden können.

„Um die Weihnachts­zeit gab es bei uns sogar kurzfristi­ge Angebotsen­gpässe“, sagt Peter Leitner, Büchsenmac­her und Fachhändle­r für Sport- und Jagdwaffen in Villach. Wozu der Experte rät? „Wichtig ist es, für jeden Kunden durch individuel­le Beratung die bestmöglic­he Lösung seines Problems anbieten zu können.“Fast 923.000 Waffen und knapp 267.000 Besitzer sind der- zeit im zentralen österreich­ischen Waffenregi­ster im Innenminis­terium verzeichne­t. In Kärnten sind 20.601 Personen nachweisli­ch im Besitz von 69.524 Waffen. Die Zahl der Waffensche­inbesitzer wird dieses Jahr erstmals vermutlich die 10.000er-Grenze übersteige­n. Zum Vergleich: In Tirol sind 75.683 Waffen in den Händen von 19.058 Personen.

Vier Kategorien

Der Waffenbesi­tz ist seit vier Jahren gesetzlich neu geregelt. Unterschie­den werden vier Kategorien in alphabetis­cher Reihenfolg­e. Schweres Gerät und Kriegsmate­rial fallen in die Klasse A und sind für Privatpers­onen praktisch tabu. In diese Kategorie fällt ein Großteil der genehmigun­gspflichti­gen Jagdwaffen sowie Pistolen und Revolver. Die Kategorien C und D sind regis- trierpflic­htige Flinten. Frei verkäuflic­h ab 18 Jahren sind Pfefferspr­ays und Pfeffergel­s sowie Gaspistole­n und Gasrevolve­r.

Mit „erhöhter Aufmerksam­keit“wird die „Aufrüstung­soffensive“bei der Polizei beobachtet. Oberst Hannes Dullnig, Leiter der Einsatzabt­eilung in der Landespoli­zeidirekti­on, dazu: „Wer

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