Stechuhr-Betrug in Spital: Kripo ermittelt
Schaden, der dem Klinikum Klagenfurt entstanden ist, beläuft sich auf 20.000 Euro.
Der Stechuhr-Betrug könnte für acht mittlerweile ehemalige Mitarbeiter des Klinikums Klagenfurt nun auch ein gerichtliches Nachspiel haben. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wurde jetzt aktiv und lässt wegen einer betrügerischen Handlung ermitteln.
Vonseiten des Klinikums hatte man von einer Anzeige abgesehen. Zumindest vorerst. „Wir mussten zuerst eine Schadensfeststellung machen“, sagt Karl Cernic, kaufmännischer Direktor des Klinikums. Seit 28. Dezember des Vorjahres sei man damit beschäftigt, zu eruieren, wie hoch der Schaden ist, den die acht Stechuhr-Betrüger angerichtet haben. Aktuell sei man bei einer Summe von 20.000 Euro angelangt, so Cernic. Wie weit der Betrug zurückreicht, sei noch nicht geklärt.
Kabeg als Privatbeteiligte
Für Montag wurden Cernic sowie die Leiter der Personal- und der Rechtsabteilung zu einem Vorgespräch bei der Kriminalpolizei geladen. Sollte es schlussendlich zum Prozess kommen, wird sich die Kabeg als Betreiber des Klinikums Klagenfurt dem als Privatbeteiligte anschließen.
„Wir müssen uns natürlich schadlos halten“, sagt Cernic.
Am 21. Dezember des Vorjahres wurden die schweren dienstrechtlichen Verletzungen aufgedeckt – die Kleine Zeitung hat berichtet. Über mehrere Wochen wurden die acht Mitarbeiter aus dem Bereich Logistik beim Betrug mit der Stechuhr gefilmt. Wenn einer nicht zur Arbeit kam, stach ein anderer mit dessen Karte für ihn ein. Die Dienstverhältnisse der acht Mitarbeiter wurden sofort nach Bekanntwerden des Falles aufgelöst. Zwei der Mitarbeiter sollen nur wenige Jahre von der Pension entfernt gewesen sein. Die acht StechuhrBetrüger arbeiteten in einem neunköpfigen Team. Ihr Teamleiter will von den Vorgängen nichts mitbekommen haben. Er wurde trotzdem von seiner leitenden Position abberufen.