Funke der Hoffnung für Kinder am Rande Europas
Bildung gibt Kindern die Chance auf eine bessere Zukunft. Und Bildung kostet. Im Rahmen der Kinderkampagne bittet die Caritas um Spenden.
Sanda Korom hat Tränen in den Augen, als sie in der Pfarre zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Villach von ihrem Projekt erzählt. Im rumänischen Nitchidorf hat sie eine Tagesstätte für alleingelassene Kinder eingerichtet. Auch ihr Sohn und ihre Schwiegertochter. 46 Kinder betreut die Familie zurzeit. „Sie haben Hunger“, sagt Sanda Korom, „viele haben kein Bett, kaum Kleidung und alle haben Angst“.
Mehrköpfige Familien leben in dem Ort, aus dem die Nobelpreisträgerin Herta Müller stammt, in den sie aber nie zurückgekehrt ist, von 80 Euro, erzählt Korom. Sie ist nach Villach gekommen, um sich zu bedanken. Denn Pfarrer Kurt Gatterer, Schwester Irene und andere gute Geister unterstützen die einheimischen Helfer vom Nitchidorf.
Seelischen Rückhalt bekommt Sanda Korom – meist via Telefon – von Schwester Gertrud aus dem Kloster Wernberg. Sie hat 20 Jahre lang in Rumänien gewirkt. „Ich wäre so gern noch dort“, sagt sie und ihre Augen leuchten. Aus gesundheitlichen Gründen lebt sie jetzt in Österreich. „Eltern verlassen das Land, um Geld zu verdienen“, sagt Schwester Gertrud, „die Kinder lassen sie zurück. Bei Nachbarn. Sie versprechen, Geld zu schicken, tun das aber nicht. Manche Kinder sehen ihre Eltern nie wieder.“125.000 EU-Waisen gibt es allein in Rumänien. Um solche unmündigen Opfer eines Landes mit 90 Prozent Arbeitslo- sigkeit kümmert sich die Familie Korom, gibt ihnen zu essen – und sorgt dafür, dass sie gute Schulbildung bekommen, „damit sie die Chance bekommen, ihr Land eines Tages aufzubauen.“
Die Caritas Kärnten möchte das Nitchidorf unterstützen. „55.000 Kindern wollen wir helfen“, sagt Alexandra Blattnik, die Leiterin der Abteilung Auslandhilfe. Im Rahmen der Kinderkampagne bittet die Caritas um Spenden. „Jetzt vor allem für Projekte in Osteuropa“, so Blattnik. Angesichts der aktuellen Flüchtlingsproblematik geraten bedürftige Kinder am Rande Europas ein Mal mehr ins Hintertreffen.