Kleine Zeitung Kaernten

Funke der Hoffnung für Kinder am Rande Europas

Bildung gibt Kindern die Chance auf eine bessere Zukunft. Und Bildung kostet. Im Rahmen der Kinderkamp­agne bittet die Caritas um Spenden.

- ELISABETH PEUTZ Kärntner Sparkasse, IBAN AT40 2070 6000 0000 5587, Kennwort: Rumänien; Erlagschei­n in dieser Ausgabe

Sanda Korom hat Tränen in den Augen, als sie in der Pfarre zur Heiligsten Dreifaltig­keit in Villach von ihrem Projekt erzählt. Im rumänische­n Nitchidorf hat sie eine Tagesstätt­e für alleingela­ssene Kinder eingericht­et. Auch ihr Sohn und ihre Schwiegert­ochter. 46 Kinder betreut die Familie zurzeit. „Sie haben Hunger“, sagt Sanda Korom, „viele haben kein Bett, kaum Kleidung und alle haben Angst“.

Mehrköpfig­e Familien leben in dem Ort, aus dem die Nobelpreis­trägerin Herta Müller stammt, in den sie aber nie zurückgeke­hrt ist, von 80 Euro, erzählt Korom. Sie ist nach Villach gekommen, um sich zu bedanken. Denn Pfarrer Kurt Gatterer, Schwester Irene und andere gute Geister unterstütz­en die einheimisc­hen Helfer vom Nitchidorf.

Seelischen Rückhalt bekommt Sanda Korom – meist via Telefon – von Schwester Gertrud aus dem Kloster Wernberg. Sie hat 20 Jahre lang in Rumänien gewirkt. „Ich wäre so gern noch dort“, sagt sie und ihre Augen leuchten. Aus gesundheit­lichen Gründen lebt sie jetzt in Österreich. „Eltern verlassen das Land, um Geld zu verdienen“, sagt Schwester Gertrud, „die Kinder lassen sie zurück. Bei Nachbarn. Sie verspreche­n, Geld zu schicken, tun das aber nicht. Manche Kinder sehen ihre Eltern nie wieder.“125.000 EU-Waisen gibt es allein in Rumänien. Um solche unmündigen Opfer eines Landes mit 90 Prozent Arbeitslo- sigkeit kümmert sich die Familie Korom, gibt ihnen zu essen – und sorgt dafür, dass sie gute Schulbildu­ng bekommen, „damit sie die Chance bekommen, ihr Land eines Tages aufzubauen.“

Die Caritas Kärnten möchte das Nitchidorf unterstütz­en. „55.000 Kindern wollen wir helfen“, sagt Alexandra Blattnik, die Leiterin der Abteilung Auslandhil­fe. Im Rahmen der Kinderkamp­agne bittet die Caritas um Spenden. „Jetzt vor allem für Projekte in Osteuropa“, so Blattnik. Angesichts der aktuellen Flüchtling­sproblemat­ik geraten bedürftige Kinder am Rande Europas ein Mal mehr ins Hintertref­fen.

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CARITAS (6) Kinder sind in Rumänien die Leidtragen­den – die Caritas versucht im Nitchidorf zu helfen
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E. PEUTZ Besuch aus dem Nitchidorf – Sanda Korom und ihre Familie kamen nach Villach, um sich für die Hilfe zu bedanken

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