Der Schock war allen deutlich anzusehen
Peter Fill feierte den Triumph seines Lebens – und kaum jemand war wirklich daran interessiert. Der Horrortag auf der Streif und die Folgen.
Eigentlich ist es unfair. Da gewinnt Peter Fill die schwerste Abfahrt des Jahres, feiert den Erfolg seines bisherigen Lebens, widmet ihn seinem Sohn Leon, der an diesem Tag seinen zweiten Geburtstag feiert, und doch interessiert es kaum einen. Der Mann aus Kastelruth, Neffe des Sängers der Kastelruther Spatzen, Norbert Rier, wurde doch nach den Stürzen der Favoriten gefragt. Seine Antwort: „Wenn du hier startest, weißt du, dass es gefährlich ist. Du musst hier viel riskieren, manchmal kommst du runter und bist okay, manchmal stürzt du. So wie ich vor drei Jahren bei der Steilhangausfahrt auch.“Der 33-Jährige hat sich trotzdem einen Traum erfüllt, die goldene Gams ist ihm nicht mehr zu nehmen. Als Ehemann (im Sommer heiratete er nach 15 Jahren seine Freundin) ist er auf einmal schnell.
Auch der Zweitplatzierte Beat Feuz wäre eine eigene Geschichte wert, weil der Schweizer inklusive dieses Rennens mit seiner erst sechsten Fahrt auf Abfahrtsski nach einem AchillessehnenTeilabriss auf Platz zwei fuhr. Aber auch er wurde, ebenso wie der Dritte Carlo Janka, hauptsächlich nach den Stürzen gefragt. Weil alle rätselten: War es richtig, zu fahren? Hätte man wirklich abbrechen müssen?
Baumann: „Zurückgezogen“
Die Läufer und Trainer waren sich einig. Es war zwar hart, aber fahrbar. Auch wenn es aufgrund der wechselnden Lichtverhältnisse vor allem für die Spitzengruppe extrem schwierig war. Die Verletzungen aber relativieren alles. Romed Baumann, am Ende Zwölfter, musste tief Luft holen. „Wenn du die Taschen deines Zimmerkollegen fürs Kran-