Zuständigkeit liegt nicht bei der FIS
Auswahl der Vorspringer wird durch das Organisationskomitee vorgenommen.
VILLACH. Immer wieder geisterte nach dem schweren Sturz von Lukas Müller am Kulm der Vorwurf durch die Medien, dass der ÖSV und die FIS eine Mitschuld an der inkompletten Querschnittlähmung des Kärntners tragen würden. Ein Vorwurf, den FIS-Rennleiter Walter Hofer unmissverständlich von sich weist: „Wir sind weder für die Auswahl der Vorspringer vor einem Weltcupbewerb, noch vor einer Skiflugweltmeisterschaft zuständig. Es ist immer der nationale Skiverband, der die Athleten stellt. Sie entscheiden dann auch selbst, ob sie springen wollen oder nicht. Wir können es keinem verbieten, aber auch keinen zwin- gen, über den Bakken zu gehen“, stellt der Kärntner klar.
Ganz genau erklärt ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin die Sache: „Bei jedem internationalen Bewerb gibt es ein Organisationskomitee. In diesem ist ein Mann oder eine Frau für den sportlichen Part zuständig. Diese Person spricht sich mit dem Vorspringerchef ab.“In Bad Mitterndorf war das Ernst Wimmer. „Er verfügt über eine eigene Gruppe von Athleten, die auf Vorspringen spezialisiert sind. Das können Weltcup- oder Continentalcupspringer sein, die gerade nicht bei einem Bewerb im Einsatz sind. Jene, die am Kulm über die Schanzen gingen, waren auch als Vorspringer bei der Vierschanzentournee in Innsbruck und Bischofshofen dabei“, weiß Kuttin, der „bei der Aufstellung der Gruppe nichts mitzureden“hat.
Sind es bei nationalen Bewerben meist Aktive aus dem Veranstalterland, so waren es am Kulm Springer aus mehreren Nationen. „Das muss sein, weil bei einem Flugbewerb mehr Vorspringer nötig sind“, sagt der Zlaner. „Unter ihnen war mit Thomas Ortner ein weiterer Kärntner.“
So furchtbar das Unglück für Müller auch war, eines muss er sich nicht machen – Sorgen, dass er nun allein gelassen wird. „Wir werden Lukas und seiner Familie helfen, wo es für uns möglich ist. Selbstverständlich auch bei der Reha“, verspricht ÖSV-Sportdirektor Hans Pum.