Hofburg-Aufmarsch im Dreivierteltakt
Linke gegen Rechte, Rechte gegen Linke und alle gegen die Polizei – am Freitag wird es zum Wiener Akademikerball rund um die Hofburg wieder rund gehen. Geheimwaffe der Exekutive: Kamerateams.
Ausgerechnet die Wiener Hofburg. Den symbolträchtigsten Ballsaal der Republik wollen sich die Veranstalter des Wiener Akademikerballs (der ehemalige Ball des Wiener Burschenschafter-Korporationsrings – WKR-Ball) nicht wegnehmen lassen. Und so wird sich auch am kommenden Freitag jenes Szenario wiederholen, das schon in den letzten Jahren für Zündstoff in jeder Hinsicht gesorgt hat. Rund um die Hofburg wird eine Sperrzo-
ne errichtet. Die Ballgäste werden jedenfalls einige Umwege in Kauf nehmen müssen, um das Tanzbein schwingen zu können.
Die Gruppierung „Offensive gegen Rechts“sowie die Sozialistische Linkspartei haben zu Demonstrationen aufgerufen. Die Plattform „Jetzt Zeichen setzen!“wird am Abend des Balls erneut am Heldenplatz eine Veranstaltung mit Reden und Musikbeiträgen abhalten. Die Frist für Anmeldungen endet erst 24 Stunden vor der Veranstaltung. Die im Vorjahr verbotene Demonstration der Plattform
„NOWKR“ist heuer kein Thema; die Plattform hat sich noch im Frühjahr aufgelöst. Heuer gebe es „bisher keine öffentlichen Aufrufe zu Gewalttaten“, sagte der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl. Daher gebe es auch keine „Hinweise auf eine Demonstration, die polizeilich untersagt werden muss“. Allerdings, räumt Polizeisprecher Paul Eidenberger ein, müsse man auf einzelne gewaltbereite Demonstranten immer gut vorbereitet sein: „Bloß weil sich die Plattform aufgelöst hat, sind die Leute ja nicht verschwun-