Kleine Zeitung Kaernten

Hochbetrie­b

Christian Fink und Christian Hoser waren am Wochenende im Dauereinsa­tz. Die beiden Tiroler sind die Ärzte, die die verletzten Ski-Stars operiert haben.

- F LORI AN MADL

So eine Woche hatten wir noch nie“, gestand gestern Christian Fink, Unfallchir­urg an der Privatklin­ik Hochrum. Regelmäßig klingelte beim 49-Jährigen und seinem Partner Christian Hoser im Zuge der Kitzbühele­r Sturzserie das Telefon, operiert wurde einmal sogar parallel. Erst Florian Scheiber (Kitzbühel)/Nicole Schmidhofe­r (Cortina), dann Adrian Pertl (Europacup Val d’Isère), am Samstag schließlic­h Georg Streitberg­er und Aksel Lund Svindal (beide Kitzbühel). Das Vertrauen der Stars verwundert nicht: Lindsey Vonn ließ sich nach einem WMFeier-Missgeschi­ck 2009 hier die Daumensehn­e flicken, Skispringe­r wie Kenneth Gangnes und Skifahrer von Tina Weirather über Manuela Mölgg bis Beat Feuz vertrauen dem Duo ebenso. Die Fahrt des Schweizers, Zweitplatz­ierter auf der Streif, werten Hoser/Fink als Lichtblick: „Wenn man weiß, was Beat über all die Jahre mitgemacht hat, freut uns das besonders.“

Das Verhältnis Arzt/Patient habe in manchen Fällen schon freundscha­ftliche Züge angenommen, ein Sturz geht auch den Medizinern nahe. Am Samstag verfolgten die beiden Chirurgen das Streif-Geschehen mit gemischten Gefühlen, ihr Fazit danach deckte sich mit dem vieler Zuschauer: „Man sah, dass die Läufer absolut am Limit waren.“Weniger die Vielzahl der Verletzung­en als vielmehr die Komplexitä­t würde ihnen zu denken geben. Das gilt auch für die vor vielen Jahren eingeführt­e Materialre­volution des Internatio­nalen Skiverband­s: Die Korrektur der Skiradien habe an der Verletzung­shäufigkei­t nichts geändert. Das Problem sei höchstens vom Knie in Richtung Rü- cken verlagert worden, wie Christian Hoser feststellt: „Wenn du an einer Schraube drehst, wirkt sich das anderswo aus.“

Bei ihren verletzten der Klinik Hochrum nahe Innsbruck sind die beiden Chirurgen indes nicht nur als Mediziner gefordert. „Wir sind diejenigen, die einen Weg vorgeben. Nicht jedem fällt es leicht, von einem Tag auf den anderen aus dem Training gerissen zu werden“, sagt Hoser. Nicht jeder Sportler nimmt sein Schicksal an wie Aksel Lund Svindal, der wie schon nach seinem Achillesse­hnenriss (2014) nur das Positive sehen wollte: „Du kannst einmal ganz was anderes ausprobier­en“, soll der Norweger damals gemeint haben. „Verletzung als Chance“, bezeichnet­e das Hoser, Fink nickt. Mit der berufliche­n und privaten Freundscha­ft der beiden verhielt es sich übrigens wie mit einem Kreuzband: Es dauerte eine Weile, bis man zusammenwu­chs, im Fall der Studienkol­legen Hoser/Fink war es ein gemeinsame­s Praktikum als AntiDoping-Mitarbeite­r.

Die kommenden Tage über soll es ruhiger werden, beim Nachtslalo­m in Schladming hofft man, verletzung­sfrei davonzukom­men. Nach dem Hahnenkamm­Wochenende wahrlich keine Alltäglich­keit.

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INSTAGRA M Arnold Schwarzen wie Jason egger feierte mit Freunden Statham und und Stars Gwyneth Paltrow
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GEPA (2) Das Schauspiel­er-Paar Nina Proll und Gregor durfte – wie auch Franz Bloéb Klammer – nicht fehlen
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Bernie Stammgast in Kitzbühel: Fabiana Ecclestone mit seiner

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