Kleine Zeitung Kaernten

Die Revanche folgt in Schladming

Henrik Kristoffer­sen triumphier­t in Kitzbühel vor Marcel Hirscher, der Parallelen zwischen seinem Gegner und sich selbst erkennt.

- MICHAEL S CHUEN

Slalom- Krimi. „Jetzt reicht es mit den Hundertste­ln“, sagte Marcel Hirscher schmunzeln­d zu Henrik Kristoffer­sen – nur drei Hundertste­l trennten sie in Kitzbühel. Morgen fahren sie den Nachtslalo­m in Schladming.

Es war das große Duell, das sich alle erwartet hatten. Und der Sieger war in diesem Winter zum fünften Mal derselbe: Henrik Kristoffer­sen. Der Norweger schaffte das Kunststück, als erster Fahrer die Klassiker von Adelboden, Wengen und Kitzbühel zu gewinnen – und überhaupt als erster Norweger den Slalom in der Gamsstadt. Nach einem Großangrif­f in Lauf zwei, in dem er acht Zehntel Rückstand aufholt und sich von Platz zwölf auf eins katapultie­rt.

„Alles oder nichts“lautete die Devise für Kristoffer­sen, wie er meinte. Es reichte. Ganze drei Hundertste­lsekunden war er letztlich vor Marcel Hirscher. Was diesen anfänglich doch schmerzte. „Nicht die drei Hundertste­l an sich. Aber dass es in Adelboden auch schon nur sechs waren. Da habe ich mir am Anfang schon gedacht: ,Das gibt’s ja nicht, was will der Norweger von mir?‘“, sagte der Salzburger. Doch nach kurzer Bedenkzeit war jeglicher Frust verschwund­en. „Ich war in Kitzbühel auf dem Podium. Wenn das nicht mehr passt, dann passt nicht mehr viel.“

Alles passt bei Kristoffer­sen. Und weil der nach wie vor auf die Frage nach dem Grund für die Überform nach Erklärunge­n sucht („Ich fahre einfach – und es macht riesigen Spaß“), sprang Hirscher ein. „Ich kann das nur mit mir vergleiche­n, mit dem Jahr, als ich in zwölf Rennen elf Mal auf dem Podest war. Wenn du so eine Form hast, dann hast du das Vermögen, im zweiten Lauf den Ofen richtig aufzudrehe­n. Mir ist das in Adelboden auch einmal gelungen. Und Henrik hat gezeigt, dass er das auch kann.“

Der junge Norweger schaffte es auch, die Hiobsbotsc­haft des Vortages auszublend­en. „Es war ein schlimmer Tag für Aksel, aber auch für das ganze Team. Er ist mein Idol, er hat mir immer geholfen. Aber wenn du am Start stehst, dann musst du das ausschalte­n. Es hilft nicht, daran zu denken.“In einer Hinsicht hat

Ich fahre einfach nur, aber es macht Spaß. Es war einer meiner Siege.“Henrik Kristoffer­sen

Heute drei Hundertste­l, in Adelboden sechs. Da hab ich gedacht:

mir?“MWaracesl Hwirsicllh­edr er Norweger von

Kristoffer­sen Svindal ohnehin schon ersetzt. Mit 118 Punkten Rückstand auf Hirscher ist er für diesen „der neue Top-Favorit auf den Sieg“. Warum? „Weil ich das auch von meinem ersten Gesamtsieg kenne. Wenn er so weiter gewinnt, kann ich ihn nicht halten. Weil so viele Hunderter füllen einfach das Konto!“Was Kristoffer­sen nur mit einem ungläubige­n Grinsen quittiert. „Für mich bleibt trotzdem er der Favorit“, sagt er und deutet auf Marcel Hirscher.

Freud & Leid

Grund zur Freude hatten die Österreich­er trotzdem: Christian Hirschbühl fuhr auf den starken siebenten Platz und machte erstmals Weltcuppun­kte, Marco Schwarz, in Lauf eins Dritter, wurde Neunter. Einzig Lokalmatad­or Manuel Feller scheiterte im zweiten Lauf nach Platz sieben in Durchgang eins.

Leider fortgesetz­t wurde die schwarze Serie an Verletzung­en: Giuliano Razzoli, mit Nummer eins gestartet, erlitt bei seinem Ausfall einen Kreuzbandr­iss.

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GEPA APA/ SCHLAGER Kitzbühel liegt ihm zu Füßen: Henrik Kristoffer­sen
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