Die Revanche folgt in Schladming
Henrik Kristoffersen triumphiert in Kitzbühel vor Marcel Hirscher, der Parallelen zwischen seinem Gegner und sich selbst erkennt.
Slalom- Krimi. „Jetzt reicht es mit den Hundertsteln“, sagte Marcel Hirscher schmunzelnd zu Henrik Kristoffersen – nur drei Hundertstel trennten sie in Kitzbühel. Morgen fahren sie den Nachtslalom in Schladming.
Es war das große Duell, das sich alle erwartet hatten. Und der Sieger war in diesem Winter zum fünften Mal derselbe: Henrik Kristoffersen. Der Norweger schaffte das Kunststück, als erster Fahrer die Klassiker von Adelboden, Wengen und Kitzbühel zu gewinnen – und überhaupt als erster Norweger den Slalom in der Gamsstadt. Nach einem Großangriff in Lauf zwei, in dem er acht Zehntel Rückstand aufholt und sich von Platz zwölf auf eins katapultiert.
„Alles oder nichts“lautete die Devise für Kristoffersen, wie er meinte. Es reichte. Ganze drei Hundertstelsekunden war er letztlich vor Marcel Hirscher. Was diesen anfänglich doch schmerzte. „Nicht die drei Hundertstel an sich. Aber dass es in Adelboden auch schon nur sechs waren. Da habe ich mir am Anfang schon gedacht: ,Das gibt’s ja nicht, was will der Norweger von mir?‘“, sagte der Salzburger. Doch nach kurzer Bedenkzeit war jeglicher Frust verschwunden. „Ich war in Kitzbühel auf dem Podium. Wenn das nicht mehr passt, dann passt nicht mehr viel.“
Alles passt bei Kristoffersen. Und weil der nach wie vor auf die Frage nach dem Grund für die Überform nach Erklärungen sucht („Ich fahre einfach – und es macht riesigen Spaß“), sprang Hirscher ein. „Ich kann das nur mit mir vergleichen, mit dem Jahr, als ich in zwölf Rennen elf Mal auf dem Podest war. Wenn du so eine Form hast, dann hast du das Vermögen, im zweiten Lauf den Ofen richtig aufzudrehen. Mir ist das in Adelboden auch einmal gelungen. Und Henrik hat gezeigt, dass er das auch kann.“
Der junge Norweger schaffte es auch, die Hiobsbotschaft des Vortages auszublenden. „Es war ein schlimmer Tag für Aksel, aber auch für das ganze Team. Er ist mein Idol, er hat mir immer geholfen. Aber wenn du am Start stehst, dann musst du das ausschalten. Es hilft nicht, daran zu denken.“In einer Hinsicht hat
Ich fahre einfach nur, aber es macht Spaß. Es war einer meiner Siege.“Henrik Kristoffersen
Heute drei Hundertstel, in Adelboden sechs. Da hab ich gedacht:
mir?“MWaracesl Hwirsicllhedr er Norweger von
Kristoffersen Svindal ohnehin schon ersetzt. Mit 118 Punkten Rückstand auf Hirscher ist er für diesen „der neue Top-Favorit auf den Sieg“. Warum? „Weil ich das auch von meinem ersten Gesamtsieg kenne. Wenn er so weiter gewinnt, kann ich ihn nicht halten. Weil so viele Hunderter füllen einfach das Konto!“Was Kristoffersen nur mit einem ungläubigen Grinsen quittiert. „Für mich bleibt trotzdem er der Favorit“, sagt er und deutet auf Marcel Hirscher.
Freud & Leid
Grund zur Freude hatten die Österreicher trotzdem: Christian Hirschbühl fuhr auf den starken siebenten Platz und machte erstmals Weltcuppunkte, Marco Schwarz, in Lauf eins Dritter, wurde Neunter. Einzig Lokalmatador Manuel Feller scheiterte im zweiten Lauf nach Platz sieben in Durchgang eins.
Leider fortgesetzt wurde die schwarze Serie an Verletzungen: Giuliano Razzoli, mit Nummer eins gestartet, erlitt bei seinem Ausfall einen Kreuzbandriss.