Am 14. Juli feiert sich Frankreich selbst. Der Tag erinnert an den Sturm auf die Bastille.
Der Himmel über Frankreich trägt am 14. Juli Blau-WeißRot. Es sind die Farben der Französischen Revolution, Frankreichs Nationalfarben. Seit 1880, unterbrochen nur durch den Zweiten Weltkrieg, werden jedes Jahr am 14. Juli die kollektiven Werte Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit hochgehalten.
In Paris wird gern mit Pomp und Militärparade, mit Panzern und Kampffliegern „im Dienste der Nation und des Friedens“gefeiert. Frankreich beschwört an diesem Tag das Wir-Gefühl.
Der Nationalfeiertag erinnert an gleich zwei wichtige Daten. Zum einen kam es am 14. Juli 1790 zum Föderationsfest, bei dem alle Provinzen und Stände Frankreichs bis hin zum König einen feierlichen Eid auf die Nation ablegten. Ein Jahr vorher, am 14. Juli 1789, gab es den Sturm auf die Bastille. Es war der Anfang vom Ende des Absolutismus, der 1793 zum Tod durch die Guillotine von König Louis XVI. und seiner Frau Marie Antoinette führte.
Der Sturm auf das Staatsgefängnis Bastille, in dem Jahrzehnte vorher schon Aufklärer Voltaire einsaß, ist der Beginn der Französischen Revolution, deren Parole „Liberté, Egalité, Fraternité“. Die Revolution gipfelte
PARIS.
in der Formulierung der Menschen- und Bürgerrechte durch die französische Nationalversammlung am 26. August 1789 nach dem Muster der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika von 1776.
Die Prinzipien Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit waren jedoch von Anfang an von Gewaltorgien begleitet. Durch Robbespierre, einen Anführer der Revolution, kam es zu Massenhinrichtungen, die solche Ausmaße annahmen, dass dieser 1794 durch ein Komplott selbst gestürzt und hingerichtet wurde.