Kleine Zeitung Kaernten

Sonnenschu­tz für die Augen: Warum die Sonnenbril­le mehr als ein modisches Accessoire sein sollte und was das Auge am besten vor UV-Strahlen schützt.

- VON DANIELA BACHAL

Dass UV-Licht die Haut schnell alt aussehen lässt und auf Dauer schädigt, ist bekannt. Sonnencrem­es gehören im Sommer folgericht­ig in jedes Urlauberge­päck. Dass UV-Licht aber auch ganz schnell ins Auge gehen kann, wird dabei häufig vergessen. Die Sonnenbril­le ist vielerorts hauptsächl­ich ein modisches Accessoire, das maximal vor Blendung schützt. Warum das nicht genug ist, erklärt die Fachärztin Jutta Horwath-Winter von der Universitä­ts-Augenklini­k der Medizinisc­hen Universitä­t Graz:

„UV-Licht hat eine schädigend­e Wirkung auf die Augenoberf­läche, aber auch auf innere Be- reiche: auf Augenlinse und Netzhaut. Deshalb ist es wichtig, dass die Sonnenbril­le 100-prozentige­n UV-Schutz bietet.“Erkennbar ist das durch die sogenannte CEKennzeic­hnung am Brillenbüg­el. Einige Brillen bieten darüber hinaus noch einen Blaulichtf­ilterschut­z. „Im guten Fachhandel bzw. beim Optiker wird man entspreche­nd beraten. Man kann die Filterwirk­ung der Brille auch beim Optiker prüfen lassen.“

Grau, braun oder gelb?

Die Tönung einer Brille schirmt lediglich das sichtbare Licht ab, das uns sonst blendet. „Mit dem UV-Schutz hat das nichts zu tun“, sagt Horwath-Winter. Welche Tönung die passende ist, hängt ganz vom Bedarf und den persönlich­en Vorlieben ab. „Grau und Braun sind relativ neutral, sie verfälsche­n die Farben nicht allzu sehr, was im Straßenver­kehr wichtig ist.“Die typisch gelbe Sportbrill­e hingegen sorge zwar für starke Kontraste, ändere die Farbwirkun­g aber schon stärker. „Alles andere ist wohl eher ein Modediktat – und ich würde extra nachfragen, ob da wohl auch der UV-Schutz gegeben ist“, sagt die Medizineri­n.

Die Sonnenbril­le sollte allerdings nicht erst dann gezückt werden, wenn man sich geblendet fühlt. „Es ist sinnvoll, die Augen auch bei bedecktem Himmel zu schützen, wenn man sich viel im Freien aufhält – denn die UVEinstrah­lung gibt es ja trotzdem“, betont die Medizineri­n. „Und es gibt ja Brillen, die viel Licht durchlasse­n und trotzdem 100prozent­igen UV-Schutz bieten.“UV-Licht habe für das Auge nämlich auch in geringer Dosis keinen positiven Effekt: „Es schädigt von außen nach innen: Zuerst beeinträch­tigt es die Inhaltssto­ffe der Tränenflüs­sigkeit, dann die Hornhaut.“Im schlimmste­n Fall seien Symptome wie bei der Schneeblin­dheit möglich. „Auf lange Zeit könnten eine Degenerati­on der Bindehaut, ein sogenannte­r Lidspalten­fleck und eine Linsentrüb­ung die Folge sein.“

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