Kleine Zeitung Kaernten

Vom Umgang mit der Angst

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In der Zeit zwischen dem ersten Verdacht und der Diagnosest­ellung leben Patienten zwischen Angst und Hoffnung. Wird die Diagnose dann tatsächlic­h gestellt, erleben die meisten Betroffene­n das als Schock und das Leben verändert sich auf einen Schlag. Einerseits steht die Hoffnung auf vollständi­ge Heilung bzw. Beseitigun­g des Tumors im Vordergrun­d, anderersei­ts können sich viele (Zukunfts-)Ängste, etwa vor Nebenwirku­ngen, entwickeln.

Ängste kann und sollte man sich nicht verbieten. Sie sind im Rahmen einer Krebsdiagn­ose eine normale und adäquate Reaktion. Vor allem in den ersten Tagen nach der Diagnose ist Angst bei den meisten Patienten ein ständiger Begleiter.

Diese Tipps helfen beim Umgang mit der Angst: – Analysiere­n Sie Ihre Angst möglichst genau! Was genau ängstigt Sie am meisten? Wenn die Angst greifbar wird, lassen sich am ehesten Abhilfen schaffen. – Angst durch Wissen ersetzen! Holen Sie Informatio­nen ein: Welche Erkrankung habe ich genau? Was kommt auf mich zu – welche Behandlung­en bekomme ich? Welche Wirkungen und Nebenwirku­ngen sind zu erwarten? – Nutzen Sie Ihr persönlich­es „Werkzeug“! Erinnern Sie sich an schwierige Situatione­n, die Sie in der Vergangenh­eit schon gemeistert haben, und daran, was Ihnen dabei geholfen hat! – Entspannen Sie sich! Anspannung ist eine Begleiters­cheinung der Angst. Sie lässt sich mit Entspan- nungsverfa­hren oder körperlich­er Bewegung (soweit es der körperlich­e Zustand zulässt, zum Beispiel Spaziergän­ge oder Rad fahren) abbauen. – Lassen Sie sich helfen! Sprechen Sie darüber. Familie, Freunde, das medizinisc­he und psychologi­sche Personal Ihres Krankenhau­ses und die Psychoonko­logen der Krebshilfe sind gerne für Sie da! ngst ist also eine völlig normale Reaktion, für die es gute Bewältigun­gsstrategi­en gibt. Nimmt die Angst allerdings eine gewisse Stärke an und irritiert das alltäglich­e Leben so stark, dass man unter großem Leidensdru­ck steht, sollte profession­elle, psychoonko­logische Unterstütz­ung angenommen und eine medikament­öse Behandlung (über einen Arzt) in Betracht ge-

ABernhard, Psychologi­n zogen werden. Kostenlose psychoonko­logische Behandlung und Begleitung finden Sie unter anderem bei der Österreich­ischen Krebshilfe Steiermark, für psychoonko­logische Beratung in den Krankenhäu­sern wenden Sie sich bitte an das Pflegepers­onal oder Ärzte. ie Österreich­ische Krebshilfe bietet Beratungsg­espräche für Krebspatie­nten und ihre Angehörige­n kostenlos und auf Wunsch anonym an! Das Beratertea­m besteht aus klinischen und Gesundheit­spsycholog­en, Diätologen, Sozialarbe­itern und Psychother­apeuten, die während der Erkrankung und darüber hinaus zur Seite stehen können. Sie erreichen die Krebshilfe Steiermark unter Tel. (0316) 47 44 33 oder beratung@krebshilfe.at.

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