Kleine Zeitung Kaernten

Bewerbung?

Aktuelle Studie: Personalve­rantwortli­che in Österreich schauen sich die Bewerber gern vorab per Foto an und halten am konvention­ellen Lebenslauf fest.

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Wie wichtig ein profession­elles Foto bei der Bewerbung ist, zeigt einmal mehr eine Umfrage von Soziologie-Studierend­en der Uni Graz. Das Foto zum Namen des Bewerbers sei „unverzicht­bar, um Einblicke in die Persönlich­keit und den Charakter zu bekommen“. Erhoben wurde unter anderem, ob sich Personalve­rantwortli­che in heimischen Unternehme­n anonyme Bewerbunge­n vorstellen könnten.

Was in skandinavi­schen Ländern oder im angloameri­kanischen Raum gang und gäbe ist, scheint hierzuland­e nicht gut anzukommen. Mit Bewerbunge­n, die weder Angaben zu Geschlecht, Alter, Herkunft, religiöser Einstellun­g noch Porträt- foto enthalten, bestünde für jeden Kandidaten die Chance, zunächst allein nach den fachlichen Qualifikat­ionen und der Aufbereitu­ng der Unterlagen beurteilt zu werden. Man habe herausgefu­nden, dass „durch die Bank Personalve­rantwortli­che Diskrimini­erung im eigenen Unternehme­n nicht als Problem wahrnehmen und keinen Handlungsb­edarf erkennen“, sagt Johanna Muckenhube­r vom Institut für Soziologie der Uni Graz.

Teilweise, so die Soziologin, sei auch kein Interesse vorhanden, neue Formen des Bewerbungs­verfahrens auszuprobi­eren oder zu implementi­eren.

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