Der Pilze auf der Spur
Ein Besuch im Pilzmuseum in Treffen macht Lust auf die Suche nach Pilzen abseits von Parasol, Eierschwammerl und Steinpilz.
Kopf hoch, Hut voraus“, heißt es jetzt wieder in Kärntens Wäldern: Die Schwammerln kämpfen sich durch Erde und Moos. Bewaffnet mit Taschenmessern streifen zugleich die Sammler durchs Unterholz auf der Suche nach pilzigen Bodenschätzen. Eierschwammerl, Steinpilz und Parasol sind traditionell die „Top 3“in den Körben der Kärntner. Denn andere Sorten kennen viele gar nicht. Obwohl das nicht so sein müsste, denn in Treffen gibt es ja das Pilzmuseum, eigentlich kein Museum, sondern ein Ort der Wissensvermittlung. In Treffen kann man die Pilze tatsächlich „treffen“. Ihre täuschend echten Stellvertreter, die Heinz Zindler gefertigt hat, zumindest.
Eva Winnicki führt durch die Pilzerlebniswelt, die zeigt, was man in Kärntens Wäldern und weit darüber hinaus sammeln. Aber täglich nur von 7 bis 18 Uhr. „Und maximal zwei Kilo pro Person“, sagt Eva Winnicki, „die Leute sind so gierig!“Eierschwammerln, die kleiner sind, als zwei Zentimeter, müsse man stehen lassen. „Denn man muss dem Pilz die Chance geben, das Sporenpulver auszubilden!“
„Wenn Sie Pilze finden, drehen Sie sie heraus und bitte putzen sie sie an Ort und Stelle“, ersucht die Pilzliebhaberin, „dann fallen die Sporen auf den Boden, wo sie die richtigen Nährstoffe finden.“
Mykhorriza-Pilze vor allem. „Sie bilden eine Lebensgemeinschaft mit einem Baum“, erklärt die Expertin. Die beiden verbinden sich unterirdisch, geben einander Schutz und Nahrung. Wesentlicher Bestandteil des Pilzes ist seine Unterwelt, das Mycel. Wir ernten den Fruchtkörper. Daher gilt es, vorsichtig zu sein, um das Mycel nicht zu zerstören.
Wichtig für den Wald sind die saprophytischen Pilze. „Sie arbeiten totes Material in Humus um. Sie sind die Recycler“, so die Museumsleiterin: „Daher soll man Giftpilze nicht zertreten!“
Parasitäre Pilze saugen Bäume aus. Der Hallimasch etwa. „Und das Mycel eines einzigen Hallimasch ist so groß wie der Ossiacher See“, weiß Eva Winnicki.