SOMMER GESPRÄCHE
sollte hinausgehen können und im Wald sein. Genau das habe ich gefunden. Unsere Nachbarn sind Laufenten, Hühner und Rehe, sehr idyllisch. Und für mich ist die Ruhe nach dem schnellen Großstadtleben ein Luxus.
Sie leben in einer kleinen Patchworkfamilie. Wie läuft das?
Ganz easy. Leopolds Papa ist auch Schauspieler und lebt mittlerweile in Kärnten.
Seit Mai sind Sie verheiratet und führen wie Ihr Mann den Doppelnamen Kristof-Kranzelbinder.
Ja. Ich habe in Ute Liepolds „Reigen“mitgespielt, mein Mann war im Publikum und wir Schauspieler mussten jemanden aus dem Publikum zum Tanz auffordern. Es war ein
KRISTOF-KRANZELBINDER:
KRISTOF-KRANZELBINDER:
bisschen peinlich, weil alle schon einen Partner hatten, nur ich nicht. Ich war schon verzweifelt. Miha hat mich „gerettet“und mit mir getanzt. Da wusste ich: Er ist es. Einen Doppelnamen wollten wir beide.
Welche Engagements haben Sie in Aussicht?
Im Herbst eine Koproduktion mit dem Stadttheater Klagenfurt und dem Theater WalTzwerk. Im August drehe ich noch einen englischen Spielfilm in Wien und SprecherJobs in der Werbung mache ich nebenbei. (Anm.: zum Beispiel für Thalia oder Renault.)
Worum geht es in dem Film?
KRISTOF-KRANZELBINDER:
Das wird spannend. „City of Spies“ist eine Agentenkomödie, spielt in Wien und niemand weiß, wer wer ist und wer zu wem gehört. Die Darsteller sind großteils aus Amerika, England, Kanada und Australien. Ich lerne gerade zu spionieren. Ich mag das, ich bin da echt ein bisschen ein Kasperl. Als Spionin im Film breche ich in Tränen aus, sobald es härter zugeht. Wo hört bei Ihnen der Spaß auf?
Wenn es um die Familie geht, und wenn jemand einem anderen mutwillig Leid zufügt. Das geht mir gegen den Strich.
Sie waren
KRISTOF-KRANZELBINDER:
KRISTOF-KRANZELBINDER:
im
Frühjahr
beim Symposium der freien Gruppen im Landhaus dabei. Haben Sie das Gefühl, dass sich was zum Positiven bewegt oder dienen solche Veranstaltungen nur der Beruhigung der Akteure?
Es ändert sich zu wenig, weil das Interesse einfach nicht da ist. Die (Landes-) Politiker stehen nicht engagiert hinter der Kultur, ihr Interesse liegt vor allem bei Brauchtum und Wirtschaft. Wenn es um professionelles Theater und um Kunst geht, ist einfach nie jemand da, es kommt auch kein Landespolitiker zuschauen. Unser größtes Problem sind die Fristen. Im März erst zu erfahren, ob man für das laufende Jahr Geld bekommt, ist ganz einfach zu spät.
KRISTOF-KRANZELBINDER: