Wien unter dem Brennglas
Heimatkunde auf Wienerisch. Nach fünf Jahren laufen Chico Kleins Bezirksporträts endlich schon um 22 Uhr. Heute: „Mein Meidling“.
Seit fünf Jahren seziert Chico Klein mit viel Zeit und Liebe zu historischen und heutigen Details sowie prominenter Unterstützung die Bezirke Wiens. Das Publikum schätzte seine zwölf Porträts wie „Mein Hernals“oder „Mein Ottakring“stets und saß selbst um 23 Uhr zu Hunderttausenden vor den Schirmen. Heuer hat der ORF spät, aber doch noch reagiert und programmiert die originäre und so österreichische Reihe endlich bereits um 22 Uhr.
„Die frühere Sendezeit ist für viele Zuseher natürlich sehr erfreulich“, sagt Klein. „Für mich bedeutet es aber ganze zehn Minuten weniger Sendezeit. Was für jeden Regisseur einen schmerzlichen Verlust darstellt. Ich denke trotzdem, dass das ein guter Tausch ist.“
Den Sommer über gibt es fünf seiner Filme (siehe Grafik), zwei Wiederholungen und drei neue. Los geht es heute mit „Mein Meidling“, dem zwölften Bezirk mit 94.000 Einwohnern. Wie immer schildert nicht nur Klein die Geschichten aus den Grätzeln, sondern auch die Einheimischen. Diesmal Schauspielerin Erika Mottl, ihr Sohn Jakob Seeböck aus „Soko Kitzbühel“sowie die Musiker Toni Stricker und Roman Gregory. Auch Georg Danzer als geborener Meidlinger kommt posthum zu Wort.
Mit „Mein Hietzing“läuft am 28. August das 15. Bezirksporträt. Viele fehlen nicht mehr und die 23 sind voll. „Ja, die Wiener Bezirke werde ich alle machen – zumindest geplant habe ich das. Aus der ursprünglichen Idee, einen Film über Favoriten zu machen, hat sich das dann schnell entwickelt. Besonders angesichts der Zuseherzahlen“, ist Klein erfreut und optimistisch.
Seine Vorgehensweise ist stets die gleiche. Der 64-Jährige erzählt verbal und visuell, wie der Bezirk zu dem wurde, was er ist. Dabei verblüffen oftmals die historischen Aufnahmen, auf denen