Polizistenmord.
Mit Sturmgewehr Bewaffneter ging entlang eines Highways, als er das Feuer auf Polizisten eröffnete – drei kamen um.
Unbekannter erschoss in der US-Stadt Baton Rouge drei Polizisten. Rache für den Tod eines Afroamerikaners?
In der US-Stadt Baton Rouge im Bundesstaat Louisiana sind am Sonntag drei Polizisten bei einer Schießerei getötet worden, wie das Büro des Sheriffs bestätigte. Drei weitere Beamte sind verletzt worden – Medienberichten zufolge schwebten gestern mehrere Personen in Lebensgefahr. Insgesamt seien bei der Attacke sechs Polizisten angeschossen worden, berichtete auch der Sender CNN und berief sich dabei auf eine informierte Quelle.
Den CNN-Meldungen zufolge war ein mit einem Gewehr bewaffneter Mann Sonntagfrüh (Ortszeit) einen Highway in Baton Rouge entlanggegangen. Nachdem schon vorher Schüsse gefallen waren, sei es dann zu einem Schusswechsel mit den Beamten gekommen. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass ein Täter getötet worden sei. Man gehe aber davon aus, dass es mehrere Täter gab. Zwei weitere könnten auf der Flucht sein, so der Sheriff
– nach ihnen wurde gefahndet. Zu den möglichen Hintergründen der Tat wurde nichts bekannt. Die betroffenen Polizisten wurden bei der Attacke möglicherweise in einen Hinterhalt gelockt. Darauf deuten auch entsprechende Äußerungen von Gouverneur John Edwards hin, der auf Twitter von einer „Attacke gegen uns alle“schrieb.
Weiter hieß es in den Berichten, die tödlichen Schüsse seien offenbar wortlos von einem mit einem Sturmgewehr bewaffneten, schwarz gekleideten und möglicherweise maskierten Mann abgegeben worden. Ein Polizeisprecher sagte dem Fernsehsender WAFB später, die Lage scheine nun unter Kontrolle zu sein. Die Polizei hatte zuvor die Bevölkerung von Baton Rouge aufgerufen, dem Tatort fernzubleiben.
Afroamerikaner erschossen
Die 230.000-Einwohner-Stadt kommt nicht zur Ruhe: Erst kürzlich war in Baton Rouge der 37jährige Afroamerikaner Alton Sterling von zwei Polizisten auf einem Parkplatz zu Boden gezwungen und danach aus nächster Nähe erschossen worden. Nach der Gewaltwelle der letzten Woche müsse laut US-Präsident Barack Obama noch viel zur Überwindung der Gräben zwischen der Polizei und Schwarzen getan werden. Es werde trotz einiger Fortschritte auf absehbare Zeit weitere Spannungen geben.