Kleine Zeitung Kaernten

Testdrohne­n kreisen über Grenzgebie­t

Das Bundesheer erprobt noch bis 21. Juli Drohnen im Assistenze­insatz. Die HightechGe­räte sollen helfen, die Grenzen zu schützen.

- ARINA KÖSSLER

Im Burgenland wird die Grenze derzeit auch aus der Luft überwacht – mit unbemannte­n Drohnen, die in Echtzeit Bilder an die Bodenstati­on liefern. Die militärisc­hen Fluggeräte sind mit Nacht- und Wärmebildk­ameras sowie Zielverfol­gungsanten­nen ausgestatt­et, sie besitzen dieselbe Ausrüstung wie die 419 Soldaten, die im Burgenland momentan an der Grenze zu Ungarn stationier­t sind.

„90 Prozent der Aufgriffe passieren im Moment im Nordburgen­land, deshalb werden die Drohnen auch hier getestet“, erläutert Oberstleut­nant Andreas Jordanich die Auswahl des aktuellen Ortes für einen Testeinsat­z.

Die Flugkörper des Drohnensys­tems „Tracker“sind 8,7 Kilo leicht, bis zu 90 km/h schnell und haben eine Reichweite von 20 Kilometern. Durch ihre Elektromot­oren sind sie nahezu lautlos. Die Drohnen fliegen vollautoma­tisch, sie haben einen vorgegeben­en Luftraum, den sie nicht verlassen. Sie bewegen sich im Raum Zurndorf/Nickelsdor­f und im südlichen Seewinkel – über bewohntem Gebiet wird aus Sicherheit­sgründen nicht geflogen. Auch bei starkem Regen oder Sturm bleiben die Drohnen am Boden. Ein spezielles Team von 17 Personen der Heerestrup­pen- Eisenstadt kümmert sich um den Ablauf der Einsätze. Bisher gab es laut Jordanich keinerlei Zwischenfä­lle.

Lage derzeit recht ruhig

Das Bundesheer hat sechs derartige Systeme mit jeweils drei Flugkörper­n angeschaff­t, zwei dieser Systeme werden noch bis zum 21. Juli getestet. Danach soll der Einsatz evaluiert werden. Die Kosten für die Hightech-Hilfsmitte­l für den Grenzschut­z betragen rund drei Millionen Euro.

Sollten die Drohnen den Versuch eines illegalen Grenzübert­ritts melden, ist die Vorgehensw­eise wie bei einer Beobachtun­g am Boden: Die Polizeikrä­fte in Österreich und Ungarn würden verständig­t, gleichzeit­ig Soldaten an den errechnete­n Übertritts­ort geschickt, sollte die Grenzübers­chule

querung gelungen sein. Derzeit sei die Lage an der Grenze aber ohnehin relativ ruhig.

Stattliche Sichtweite

Der große Vorteil der in einer Höhe zwischen 100 und 600 Metern fliegenden Drohnen ist laut Oberstleut­nant Jordanich „dass wir, je nach Witterungs­bedingunge­n, circa dreieinhal­b Kilometer weit nach Ungarn hinein- sehen“. Dadurch soll es gar nicht erst dazu kommen, dass illegale Grenzgänge­r den österreich­ischen Boden betreten. Im besten Fall wird gleich der Grenzschut­z in Ungarn aktiv. Überhaupt werde laut Jordanich daran gearbeitet, die österreich­isch-ungarische Zusammenar­beit beim Grenzschut­z zu verbessern. Als ersten Schritt gebe es schon gemeinsame Grenzpatro­uillen.

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BH/KLAUS FRANK (3) Unter dem Titel „Sicherheit­spolizeili­cher Assistenze­insatz Migration/hsF (hilfs- und schutzbedü­rftige Fremde)“wird getestet
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