Verbotsschilder beim Radeln
ten, und was ich dort erlebe ist, gelinde gesagt, eine menschenunwürdige Situation. Es wird von den Kindern wie auch von den Erwachsenen verpflichtend erwartet, in kürzester Zeit Deutsch zu lernen, und auch eine dementsprechende Prüfung abzulegen, was auch richtig ist. Jedoch bekommt kein Erwachsener Unterlagen wie z. B. Schulbücher und dergleichen, um auch den gewünschten Lernerfolg zu erreichen. Dies dürfen wir Unterrichtenden selbst bezahlen und organisieren – ohne jeglichen Kostenersatz. Als Bergradfahrer freut man sich ja inzwischen, dass annähernd drei Prozent unserer 120.000 Kilometer „Forstautobahnen“legal befahren werden dürfen. Wie auch die Strecke hoch zum Jepzasattel Richtung Slowenien. An diversen Abzweigungen dieser circa zehn Kilometer langen Strecke erinnern den Radler gezählte 13 Radfahrverbotstafeln daran, ja nicht vom korrekten Weg abzukommen.
Szenenwechsel Südtirol: Auf einer Mountainbiketour quer durch Südtirols Alpenwelt konnte ich eine einzige Radfahrverbotstafel auf der 500 Kilometer langen Strecke sehen. Dabei wurden an sechs Tagen rund 14.000 Höhenmeter auf Forststraßen, Wanderwegen und Trails bewältigt. Als gelernter österreichischer Mountainbiker stellt man sich da unweigerlich die Frage, warum noch nicht sämtliche Südtiroler Grundbesitzer von gestürzten Mountainbikern verklagt und um die Existenz gebracht wurden?
Kann es etwa sein, dass es in Italien so etwas wie Eigenverantwortung gibt? Dass die Politik nicht irgendwelchen Lobbys hörig ist? Dass Radfahrer Wanderern gleichgestellt sind? Es ist jedenfalls hoch an der Zeit, dass unser Gesetzgeber hier handelt – es könnte damit der Tourismus im wahrsten Sinne des Wortes angekurbelt werden!