Bergrettung war im Dauereinsatz
Bergsteiger, Wanderer und Kletterer sorgten bei den Einsatzkräften in ganz Österreich für ein arbeitsintensives Wochenende. Im Raxgebiet waren die Helfer besonders gefordert.
Das schöne Wetter lockte am Wochenende in Österreich Tausende Menschen in die Berge. Die meisten von ihnen verbrachten schöne Stunden bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von über 30 Grad, doch hielten etliche Unfälle und Zwischenfälle die Einsatzkräfte gehörig auf Trab.
In Niederösterreich musste die Bergrettung Reichenau ausrücken, nachdem elf Personen am Freitag beim Einstieg in den Preintalersteig im Raxgebiet in Schwarzau im Gebirge die Orientierung verloren hatten. Nach zehn Stunden – gegen 21 Uhr – wurde laut Polizei Niederösterreich ein Notruf abgesetzt. Die Bergretter handelten sofort und machten sich noch in der Nacht an den Aufstieg. Für wenige Seillängen hatten die Bergsteiger nach Polizeiangaben rund zehn Stunden gebraucht. Die Einsatzkräfte erreichten die Urlauber gegen 3 Uhr früh. Ein 14-jähriges Mädchen wurde leicht verletzt. Nach einer Nacht in den Bergen wurden Touristen und Retter von einem Hubschrauber in der Früh mittels Tauflügen ins Tal gebracht. Zehn Personen der Gruppe stammen laut Bergrettung aus Tschechien, eine Betroffene kommt aus der Slowakei.
Bei einem weiteren Einsatz der Bergrettung Reichenau am Samstagabend hatte sich eine Frau auf einer Kletterroute in der Lechnermauer auf der Rax den Knöchel gebrochen. Die Verletzte musste vom Notarzthubschrauber Christophorus 3 ebenfalls per Tau gerettet werden und wurde in ein Spital geflogen.
Die halbe Nacht hat von Samstag auf gestern ein Pensionist aus Mondsee nach einem Alpinunfall auf dem Schafberg auf Hilfe warten müssen. Der 74-jährige Mann war am Nachmittag zu einer Tour von Unterach zur Eisenaualm aufgebrochen. In den Abendstunden stürzte er dort bei einem Wasserfall mehrere Meter ab und blieb danach verletzt liegen, berichtete die Polizei gestern. Erst gegen Mitternacht hörten Bewohner eines Hotels die Hilferufe des Oberösterreichers und verständigten die Polizei. Um 1.30 Uhr fand ein Suchtrupp schließlich den 74-Jährigen und brachte diesen ins Tal. Der Mann hatte sich beim Sturz Kopf- und Fußverletzungen zugezogen.
Auf die Hörner genommen
Ein 60-jähriger Wanderer aus Tirol ist am Samstag auf einer Alm in Gries am Brenner (Bezirk Innsbruck-Land) attackiert worden. Das Tier hob den Mann auf seine Hörner und schleuderte ihn zu Boden. Dabei erlitt der Mann eine Verletzung am Sprunggelenk. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik nach Innsbruck geflogen, berichtete die Polizei gestern.