UngarnohneSeilaufGroßglockner
29-Jähriger übernachtete in 3550 Meter Höhe. Polizei barg ihn unverletzt.
Einen Gipfelsieg auf dem Großglockner hatten zwei Ungarn, einer 31, einer 29 Jahre alt, erringen wollen. „Am Samstag um 3 Uhr früh sind sie in Budapest losgefahren“, sagt Erwin Mariacher, der Chef der Alpinpolizei Lienz, „als sie in Kals angekommen waren, sind sie sofort losgegangen.“Gegen 13 Uhr starteten sie vom Lucknerhaus zur Stüdlhütte und gingen weiter zum Einstieg des Stüdlgrats.
„Dort bemerkten die Männer, dass sie ihr Kletterseil im Auto vergessen hatten“, erzählt Mariacher. Die Sportkletterer benisch schlossen, den Gipfel ohne Seil zu erklimmen. „Beim Frühstücksplatzl stellte der Jüngere dann fest, dass er sich das doch nicht zutraut“, sagt der Alpinpolizist. Er blieb in 3550 Meter Höhe, sein Kollege ging weiter, bezwang den Gipfel ohne Seil und stieg zur Adlersruhe ab. Um 20 Uhr kam er dort an. Zu spät, um seinen Freund bei Tageslicht zu bergen.
Peter Tembler, Hüttenwirt und Chef der Bergrettung Kals, setzte sofort einen Notruf ab. „Telefo- haben die Bergretter dann mit dem Mann vereinbart, dass er die Nacht auf dem Frühstücksplatzl verbringen soll. Eine Biwakausrüstung hatte er mit.“Eigentlich hatte der 31-Jährige ein Seil besorgen wollen, um den 29-Jährigen zu holen. Das übernahm dann aber die Crew des Polizeihubschraubers. Um 7.15 Uhr wurde der Ungar unverletzt geborgen.