Was Frauen zu tragen haben . . .
Wenn Frau mit Übergewicht sich für einen Burkini ohne Kopfbedeckung entscheidet, ändert sich alles. Oder?
Irgendwie auffallend und interessant, dass seit Tagen vorwiegend männliche Regierungsmitglieder sich über Burka und Burkini den Kopf zerbrechen. Da meinte SP-Klubobmann Schieder, man könne vielleicht mit der ÖVP ein BurkaVerbot gegen die Zulassung der Homo-Ehe „abtauschen“. Was der Kanzler prompt mit dem Hinweis zurückwies, „dass nichts abge- tauscht wird“. Der Verkehrsminister ließ wiederum gestern wissen, er sei dagegen, dass „ältere Männer bestimmen, was Frauen zu tragen haben“. Angesprochen fühlte sich da offensichtlich der Innenminister, der sich über die Aussage seines Kollegen „erstaunt“zeigte, weil für ihn Vollverschleierung „ein Symbol der Unterdrückung“ist.
Womit Herr und Frau Österreinur cher weiter rätseln dürfen, ob die Regierung am Ende des Tages sich für oder gegen ein Verbot der Burka aussprechen wird. Oder ob der Burkini geduldet und das Verbot in manchen Bädern Österreichs wieder aufgehoben wird. E in Bademeister hat ja gemeint, die Aufregung habe nichts mit dem Burkini zu tun, sondern mit der Ablehnung einer fremden Kultur. Nein, über die religiöse Selbst- oder aber Fremdbestimmung von Frauen hat er sich bislang noch keine Gedanken gemacht. Er weiß eines: Wenn Bikini auf Burkini trifft, würden zwei Welten aufeinanderprallen. Da fühle sich keiner mehr wohl – weder Bikini noch Burkini. Aber im Grunde, glaubt er, sei doch alles nur eine Frage der Gewöhnung. Denn wenn eine nicht muslimische Frau mit Übergewicht ihren Körper im langen Strandkleid verhülle, um sich ätzende Bemerkungen zu ersparen, habe sich noch nie einer aufgeregt . . .