Kleine Zeitung Kaernten

Themenzusp­itzung.

Die ÖVP sucht nach dem neuen Markenkern, um nicht zwischen SPÖ und FPÖ zerrieben zu werden.

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WIEN. Monatelang währt der Streit zwischen ÖVP und SPÖ um mögliche Verschärfu­ngen bei der Mindestsic­herung bereits. Nun kommt Sozialmini­ster Alois Stöger (SPÖ) der ÖVP, die Kürzungen bei der Sozialleis­tung fordert, ein Stück entgegen: In der „Pressestun­de“in ORF 2 sagte Stöger, dass jenen, die Integratio­n verweigern, auch die Leistungen gekürzt werden sollen. Auch beim 1500-EuroDeckel, den die ÖVP für Mindestsic­herungs-Haushalte for- dert, zeigt er sich kompromiss­bereit: „Von meiner Seite gibt es Bewegung“, sagt Stöger. Er stellt dennoch klar, dass er generelle Kürzungen der Mindestsic­herung für Flüchtling­e nicht gutheiße: „Der Reisepass darf nicht entscheide­nd sein, wenn es um das Verhindern von Armut geht.“In der ÖVP reagiert man darauf zufrieden. Klubobmann Reinhold Lopatka etwa ortet „einen Schritt in die richtige Richtung“.

Überhaupt nicht einverstan­den ist die Volksparte­i aber mit einer neuen Forderung des Ministers. Stöger brachte nämlich ein Investitio­nspaket über 730 Millionen Euro für die Förderung von Gemeindein­frastruktu­r ins Spiel. „Um die Arbeitslos­igkeit zu reduzieren“, wie er erklärte. Bei den 730 Millionen Euro handelt es sich um eine Einmalzahl­ung der Bank Austria, weil Pensionist­en des Unternehme­ns ins ASVG-System gewechselt sind. „Abstrus und technisch nicht möglich“nennt man Stögers Idee im Finanzmini­sterium.

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